Corona: Antigen-Schnelltests

Schneller auf Corona testen

Um die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu verlangsamen, sollen künftig verstärkt Corona-Schnelltests eingesetzt werden. Erste Sonderzulassungen von Selbsttests für den Laien sind bereits erfolgt.

Antigen-Schnelltests sind nichts Neues. In Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind diese Schnelltests schon länger im Einsatz, um Personal, Besucher sowie Patienten und Bewohner regelmäßig und aktuell auf das Corona-Virus zu testen. Die Auswertung des Schnelltestes erfolgt in kurzer Zeit direkt vor Ort und ermöglicht negativ Getesteten den Kontakt zu anderen unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln.

Mehr Antigen-Schnelltestungen geplant

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, wird beim Antigen-Schnelltest ein langer Abstrichtupfer tief in den Rachen oder durch die Nase eingeführt. Das ist für einen kurzen Moment unangenehm. Es kann einen Würge- und Niesreiz auslösen. Alle derzeit auf dem Markt befindlichen Antigen-Schnelltests dürfen daher nur von geschultem Personal durchgeführt werden.

Sie sind zwar nicht so genau wie ein PCR-Labor-Test (siehe Kasten unten). Aber ein solcher Schnelltest senkt das Risiko, dass jemand ohne typische Corona-Symptome unwissentlich andere infiziert. Das macht die Antigen-Schnelltests auch für Kontakte im schulischen, beruflichen und privaten Bereich interessant.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte angekündigt, dass ab März jeder kostenlos von geschultem Personal mit einem Antigen-Schnelltest getestet werden könne. Kommunen hätten dazu Testzentren des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Apotheken oder Arztpraxen mit solchen Angeboten beauftragen können, so die Idee. Aber nun besteht doch noch Klärungsbedarf auf politischer Ebene. Das nächste Bund-Länder-Treffen am 3. März soll das weitere Vorgehen klären.

Erste Antigen-Selbsttests zugelassen

Zur Verfügung stehen sollen dagegen im März Antigen-Schnelltests als Selbsttests für zu Hause. Diese Laien-Schnelltests wird dann jeder selbst durchführen können. Die Methoden der Laien-Schnelltests sind sehr unterschiedlich. Es wird sie als Spuck- und ­Gurgeltest geben sowie als Nasenabstrich-Test. Erste nasale Antigentests für den Laien sind jetzt vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für Deutschland zugelassen worden.

Der nasale Antigen-Test beispielsweise funktioniert ähnlich wie bisherige Antigen-Schnelltests. Dabei wird eine Probe von einem Abstrich - allerdings nur aus dem vorderen Nasenbereich - auf einen Teststreifen gegeben. Das Ergebnis liegt nach etwa 15 bis 30 Minuten vor. Ein positiver Befund zeigt sich an zwei verfärbten Strichen im Teststreifen.

Antigen-Schnelltest sind Teil der Teststrategie

Zugelassene Selbsttests sollen frei verkäuflich in Apotheken, im Handel und über das Internet angeboten werden. Sind die Tests zum Eigengebrauch dann in ausreichender Zahl verfügbar, können sie als Teil der nationalen Teststrategie der Länder für Kitas und Schulen zum Einsatz kommen, schreibt das Bundesministerium für Gesundheit.

Wer die Kosten dann übernimmt, entscheiden die einzelnen Bundesländer. Vorgesehen sei ein „niedrigschwelliger Zugang“ für alle Bürger. So war eine geringe Eigenbeteiligung von einem Euro je Test im Gespräch.

Ab wann genau und zu welchen Preisen die Selbsttest für den Laien auf den Märkten angeboten werden ist zur Zeit noch unklar.

Folgendes sollten Sie über Antigen-Schnelltests wissen

- Ein Antigen-Schnelltest ist nicht so sensitiv wie ein PCR-Test und erkennt nicht alle mit dem Corona-Virus infizierten Personen. Auch ist ein solcher Test nicht so spezifisch wie ein PCR-Labortest. Er zeigt häufiger ein positives Ergebnis an, auch wenn die Person gar nicht infiziert ist. Daher muss ein positives Antigen-Test­ergebnis mittels PCR-Labortest bestätigt werden.

- Im Gegensatz zum PCR-Test ist bei einem Antigen-Schnelltest eine größere Virusmenge notwendig, damit der Antigen-Test positiv ausfällt. Das Robert Koch-Institut erklärt dazu: „Ein negatives Ergebnis im Antigen-Test schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn eine niedrige Viruslast vorliegt, wie zum Beispiel in der frühen Inkubationsphase oder ab der zweiten Woche nach Symptombeginn.“

- Außerdem ist das Testergebnis immer nur eine Momentaufnahme und ein negatives Ergebnis kein Freifahrtschein. Wer negativ getestet wurde, muss daher trotzdem Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie Lüften und AHA-Regeln mit Abstand und Masken einhalten.

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