Corona

Schlaganfall in Coronazeiten

Wer in der Corona-Krise mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, sollte einen Notfall-Ausweis und eine Kontaktmöglichkeit zu den Angehörigen, wie ein Smartphone, dabei haben. Dafür wirbt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

In den meisten Fällen ist ein Gefäßverschluss im Gehirn der Auslöser für die Minderdurchblutung. Um möglichst viel Hirngewebe zu retten und Funktionen zu erhalten, muss das Blutgerinnsel schnellstmöglich nach Einsetzen der Symptome aufgelöst werden. In der Regel erfolgt dies mittels einer Thrombolyse, bei der blutgerinnungshemmende Medikamente verabreicht werden.

Für Patienten, die bereits Blutverdünner, wie Marcumar oder so genannte neue Antikoagulanzien (NOAK‘s), einnehmen, kann diese Behandlung unter Umständen zu lebensgefährlichen Blutungen führen. Klinikärzte müssen daher schnellstmöglich erfahren, ob und wenn ja, welche Medikamente der Schlaganfallpatient sonst einnimmt.

Kommen Patienten aufgrund der Besuchsverbote ohne Angehörige in die Klinik und können sie selber keine Auskunft über ihre Medikation geben, kann das schwierig werden.

Wichtige Infos an den Arzt übermitteln

Eine mögliche Lösung sieht die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe in der Nutzung des am häufigsten genutzten Dienstes „WhatsApp“. „Wer seinen Angehörigen mit Schlaganfall-Verdacht am Rettungswagen verabschiedet, sollte ihm - und dem Rettungsdienst - eine Handy-Nummer mitgeben, über die er erreichbar ist und sicherstellen, dass WhatsApp auf dem Handy startklar ist“, heißt es.

Nach Anruf des Arztes könne der Angehörige die (Selfie-)Kamera des Handys auf die Medikamentenpackungen richten, damit der Klinikarzt erkennt, welche Arzneien eingenommen wurden.

Außerdem ist es sinnvoll, dass Patienten stets einen Notfall-Ausweis mitführen, in dem die wichtigsten Informationen über Medikamente und Vorerkrankungen enthalten sind. Ein Notfall-Ausweis im Scheckkarten-Format lässt sich kostenlos im Internet-Portal der Schlaganfall-Hilfe bestellen:

www.schlaganfall-hilfe.de/Notfall-Ausweis

Folgende Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren:

Notfall

Was im Notfall zu tun ist

von Bernd Balloff, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie

Mehr als 80 % aller Notfälle ereignen sich im persönlichen Umfeld. ­Wissen Sie, wie Sie sich in einer solchen Situation verhalten sollten?

Metabolisches Syndrom

Minimieren Sie Ihr Risiko

von Apothekerin Elke Kokemoor

Kennen Sie das tödliche Quartett? Gemeint sind damit die Wohlstandskrankheiten Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck. Wer daran erkrankt, erhöht das Risiko für...


Mehr zu dem Thema