Schlafstörungen

Schlaflos im Alter

Ältere Menschen klagen oft über Schlafstörungen. Ursache dafür sind häufig Begleiterkrankungen. Oder aber bestehen unrealistische Erwartungen an den Schlaf?

Mit dem Alter ändert sich das Schlafverhalten und -bedürfnis. Während Säuglinge 16 bis 20 Stunden benötigen, beträgt der Schlafbedarf bei Erwachsenen sieben bis acht Stunden. Bei Menschen über 60 Jahre sinkt er auf durchschnittlich 6,5 Stunden ab.

Auch der Schlaf-,Wach-Rhythmus verändert sich mit den Jahren. ­Ältere Menschen gehen früher zu Bett und wachen früher auf. Bei betagten Menschen wird der Schlaf öfter unterbrochen, wozu im Alter auch eine geringere „Weckschwelle“ auf äußere Reize beiträgt. Das alles ist normal. Senioren sollten daher keine unrealistische Erwartung an das eigene Schlafvermögen stellen.

Haben Sie eine Schlafstörung?

Von einer Schlafstörung ist die Rede, wenn Patienten an mindestens drei Nächten in der Woche nicht ein- und/oder durchschlafen können bzw. zu früh erwachen. Dabei muss dieser Zustand mindestens einen Monat anhalten. Eine Schlafstörung wird als schwer bezeichnet, wenn zusätzlich die Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit am Tag darauf beeinträchtigt sind.

Dennoch berichten bis zu 60 % der älteren Menschen über Schlafstörungen. Woran das liegt? Häufig sind es Begleitungerscheinungen von Erkrankungen, wie Schmerzen, die vor allem Menschen im höheren Lebensalter den Schlaf rauben. Schmerztherapeutisch kann versucht werden, diese Patienten besser einzustellen.

Was sonst noch Schlafstörungen verursacht

Grundsätzlich haben Patienten mit Schlafstörungen ein höheres Risiko, einen Bluthochdruck, Depressionen oder Herzkreislauf­erkrankungen zu entwickeln. Umge­kehrt begünstigen diese Erkrankungen aber auch eine Schlaflosigkeit.

Vielen alten Menschen raubt das nächtliche Wasserlassen den Schlaf. Neben einer chronischen Herz- oder Niereninsuffizienz und einem schlecht eingestellten ­Diabetes mellitus kann auch eine Prostatavergrößerung die Ursache dafür sein.

Aber auch eine schlafbezogene Atmungsstörung wie die Schlafapnoe, begünstigt Schlafstörungen. Für ein frühes Erwachen sind häufig depressive Episoden typisch. Eine Demenz oder eine Parkinsonerkrankung dagegen stören häufig den Nachtschlaf.

Fast jeder dritte Patient über 65 Jahre leidet unter unruhigen Beinen, dem Restless Legs Syndrom. Die Patienten berichten oftmals über quälende Missempfindungen in den Beinen, die abends oder nachts stärker ausgeprägt sind und durch Bewegung zu lindern sind. Therapeutisch spricht dieses Syndrom gut auf eine medikamentöse Therapie mit L-Dopa oder Dopaminagonisten an.

Einige Tipps, wie Sie Ihr Schlafverhalten positiv ändern können

  • Entwickeln Sie wieder einen Tag-Nacht-Rhythmus. Gehen Sie regelmäßig zur gleichen Zeit zu Bett und stehen Sie am Morgen zu einer festen Zeit auf und zwar unabhängig vom vorausgegangenen Nachtschlaf;
  • Vielen Patienten hilft es, die Bettliegezeit konsequent auf die reine Schlafzeit zu reduzieren. Nach einer einwöchigen Behandlung kann dies den Schlaf verbessern;
  • Begrenzen Sie einen Mittagsschlaf max. auf 30 Minuten;
  • Hilfreich sind häufig auch Entspannungsverfahren wie die Muskelentspannung nach Jacobsen oder Musik, die helfen, eine innere Erregung, Anspannung oder Angstgefühle abzubauen.

Sind alle Verhaltenmaßnahmen ausgeschöpft, kann man erwägen, den Schlaf medikamentös zu unterstützen. Wer allerdings langjährig Schlafmittel anwendet, kann sich daran gewöhnen. Es besteht die Gefahr abhängig zu werden.

Eine zeitlich befristete Störung, wie etwa eine akute Trauerreaktionen, lässt sich begrenzt mit einem schlafunterstützenden Medikament behandeln.

Zusätzlich kann Melatonin, ein natürlich vorkommendes Schlafhormon, verabreicht werden.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie auf den Gesundheitsseiten der Wochenblattausgabe 3/2019

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