Ozontherapie

Ozon als Heilmittel

Ozon wird als Alternativmedizin in ganz verschiedenen Bereichen angewandt. Es soll Wunden heilen und die Durchblutung verbessern. Nur einatmen darf der Patient das Ozon nicht.

Ozon kennen wir im Zusammenhang mit der Ozonschicht, die uns vor schädlichen UV-Strahlen schützt. Dass Ozon aber auch als Heilmittel eingesetzt werden kann, wissen viele nicht. Wie das geht und bei welchen Beschwerden Ozon Linderung bringen kann, das erklärte der Heilpraktiker Christoph Altrath den Landfrauen aus Bünde.

Was ist Ozon?

Ozon wird auch als Aktivsauerstoff bezeichnet. Chemisch gesehen ist Ozon ein Molekül aus drei Sauerstoffatomen, also O3. Medizinisches Ozon ist immer ein Gemisch aus 0,05 bis 5 % reinstem Ozon und 99,95 bis 95 % medizinisch reinem Sauerstoff.

Ozon tötet Bakterien, Viren und Pilze ab. Im Blut wirkt es sich auf die roten Blutkörperchen aus. Sie werden etwas größer und lassen sich besser verformen. Außerdem sorgt Ozon dafür, dass das Blut flüssiger wird. Auf diese Weise verbessert Ozon die Durchblutung, sodass der gesamte Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird.

Ozon regt aber auch die weißen Blutkörperchen an. Dadurch stabilisiert es das Immunsystem. Durch eine Behandlung mit Ozon lässt sich außerdem der Cholesterin- und der Triglyceridspiegel im Blut senken. Sogar der Blutzuckerspiegel kann sinken. Denn wenn eine Zelle gut mit Sauerstoff versorgt ist, kann sie besser arbeiten. Dabei verbraucht sie Zucker, erklärt der Heilpraktiker den Zusammenhang.

Innere Anwendungsmöglichkeiten

  • Große Eigenblutbehandlung: Hierfür entnimmt der Therapeut dem Patienten Blut aus der Armvene und reichert es mit medizinischem Ozon an. Anschließend wird das angereicherte Blut als Infusion zurück in den Körper gegeben.
  • Kleine Eigenblutbehandlung: Dazu wird eine geringe Menge Blut des Patienten mit Ozon vermischt, geschüttelt und dann in das Gewebe gespritzt.
  • Injektionstherapie: Dabei spritzt der Therapeut das Ozongas direkt unter die Haut oder in einen Muskel.
  • Rektale Begasung mit Ozon: Das Ozongas wird mit einer Spritze und einem dünnen Röhrchen vorsichtig in den Darm eingeführt.

Äußere Anwendung

  • Beutelbegasung: ein spezieller Beutel wird über den zu behandelnden Körperteil, zum Beispiel einen Fuß oder einen Arm, gezogen und verschlossen. Dann wird der Beutel mit medizinischem Ozon gefüllt. Das Ozon wirkt etwa 20 bis 25 Minuten auf den Körperteil ein. Dabei werden zum Beispiel Wunden gereinigt, desinfiziert und gleichzeitig mit Sauerstoff gesättigt.
  • Unterdruckbegasung: Bei kleineren Wunden setzt Christoph Altrath eine Art Glocke auf die Haut auf. Damit erzeugt er zunächst einen Unterdruck und behandelt die Stelle dann mit Ozongas. Diese Art der Anwendung ist intensiver als die Beutelbegasung.
  • Ozonisiertes Olivenöl: Olivenöl wird in einem aufwendigen Prozess mit Ozon angereichert. Christoph Altrath empfiehlt es zum Beispiel bei Herpes oder anderen kleinen Wunden. Dazu etwas von dem Öl um die Wunde schmieren.

Möglichkeiten und Grenzen der Ozontherapie

Bei der Ozontherapie handelt es sich um ein umstrittenes Verfahren der Alternativmedizin. Als wissenschaftlich erwiesen gilt die keim­abtötende und desinfizierende Wirkung des Ozons. Auch die Durchblutung lässt sich nachweislich durch die Ozontherapie steigern. Weitere Heilwirkungen sind wis­senschaftlich nicht belegt. Die Gesetzlichen Krankenkassen zahlen die Kosten für die Therapie nicht.

In der Praxis kommt die Therapie unter anderem in folgenden Bereichen zum Einsatz:

  • Abwehrsteigerung, zum Beispiel bei Viruserkrankungen, wie Herpes oder Gürtelrose, Allergien und unterstützend bei Autoimmunerkrankungen;
  • rheumatische Erkrankungen, zum Beispiel Arthritis, Gicht oder Fibromyalgie;
  • Stoffwechselstörungen, zum Beispiel Fettstoffwechselstörungen, Arteriosklerose und unterstützend bei Diabetes mellitus;
  • Durchblutungsstörungen, zum Beispiel PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit), koronare Herzkrankheit, oberflächliche Venenentzündungen, offenes Bein und vorbeugend bei Herzinfarkt;
  • neurologische Erkrankungen, zum Beispiel unterstützend bei Morbus Parkinson oder Nervenentzündungen;
  • Sonstiges, wie Augenerkrankungen, Migräne, Darmerkrankungen und Hauterkrankungen oder Sauerstoffmangel.

Die Ozontherapie darf nicht angewandt werden nach einem frischen Herz- oder Hirninfarkt, bei Gerinnungsstörungen, Krampfleiden, Schilddrüsenüberfunktion, Alkoholmissbrauch, Schwangerschaft, Multipler Sklerose sowie bei Kindern.

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