Neurodermitis

Neurodermitis: Wie Sie sich und Ihrem Kind helfen

Trockene, entzündete Haut und quälender Juckreiz – das macht jungen Neurodermitikern oft das Leben schwer. Fragen zur Pflege und Behandlung der chronisch erkrankten Haut beantwortet Neurodermitis-Trainerin Kathrin Bruns (Frauen- und Kinderklinik St. Louise Paderborn).

Eltern sind häufig verunsichert, wie sie die Haut ihrer an Neurodermitis erkrankten Kinder optimal pflegen können. Wie sollten sie dabei vorgehen?

Das A und O bei Neurodermitis ist eine entsprechende Basispflege der Haut. Selbst wenn die Haut intakt oder nur trocken und minimal gerötet ist, sollte mindestens einmal täglich eingecremt werden. Verwenden Sie Cremes und Salben je nach Hautzustand des Kindes: Je entzündeter die Haut, desto weniger Fett sollte verwendet werden. Bei älteren Kindern kann auch bei verdicktem Hautzustand mit Harnstoff gearbeitet werden, je kleiner das Kind, desto weniger Harnstoff.

Tipp: Bewahren Sie Hautpflegemittel wie Lotionen und Cremes im Sommer im Kühlschrank auf. Dann haben Sie beim Auftragen einen zusätzlich kühlenden Effekt auf der Haut.

Die Basispflege sorgt für eine entsprechende Versorgung der Haut und die Barrierefunktion der Haut bleibt erhalten. Wichtig ist, dass das Kind das notwendige Prozedere als möglichst angenehm empfindet. Beziehen Sie es daher je nach Alter mit ein. Es darf beispielsweise die Creme holen oder immer auch einen Körperteil selbst eincremen. Lässt der Hautzustand es zu, kann man das Eincremen auch mit einer angenehmen Massage kombinieren. Bewährt haben sich auch regelmäßige Ölbäder oder Duschen zur Reinigung der Haut.

Die Haut der Kinder ist ohnehin sehr trocken. Schadet da nicht häufiges Duschen?

Nein, in der Regel können die Kinder zwei- bis dreimal pro Woche duschen oder baden, wenn Sie Folgendes beachten: Meiden Sie grundsätzlich Seifen. Die trocknen die Haut noch zusätzlich aus. Besser geeignet sind pH-neutrale Wasch­emulsio-nen, die den Säureschutzmantel aufrechterhalten. Hat das Kind offene Hautstellen, so können Sie diese vor dem Baden oder Duschen dünn eincremen. Duschen ist für die Haut günstiger, weil alte Cremereste sowie abgestorbene Hautschuppen sofort abgespült werden.

Die Wassertemperatur sollte nicht höher als 35 °C sein. Wärmeres Wasser erhöht den Juckreiz. Baden Sie nicht länger als zehn Minuten, weil sonst die Haut zu stark aufweicht. Günstig ist es, wenn Sie zum Schluss das Kind etwas kühler abduschen, besser noch sind Wechselduschen. Diese regen die Talg- und Schweißdrüsen an. Das fördert den Aufbau des natürlichen Säureschutzmantels.

Jedoch sollte das Alter des Kindes beachtet werden, da Wechselduschen auch kreislaufbelastend sein kön-nen. Spielerisch lassen sich Wechselduschen bei älteren Kindern mithilfe von mit kaltem Wasser gefüllten Bechern oder...


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