Altersweitsichtigkeit, Linsentrübung, Abnahme der Kontrastwahrnehmung oder verzögertes Reagieren der Pupille sind normale Altersvorgänge. Dazu können Augenerkrankungen wie Makuladegeneration, grauer Star oder Diabetes-Folgeschäden kommen. Als Folge lassen sich Hinweise zur Einnahme nur schlecht lesen.
- Große Aufkleber, auf der Arzeimittelpackung mit schwarzem Filzstift beschrieben, können helfen.
- Weiße Tabletten lassen sich auf einem farbigen Tablett als Unterlage oder aus einem dunkelfarbigen Tablettenspender besser erkennen.
- Beim Tropfenzählen hilft ein dünnwandiger Plastikbecher. Halten Sie ihn am Rand fest, hören Sie wie die Tropfen auf dem Boden treffen.
Medikamente werden ungünstig dargereicht
Kraft und Geschicklichkeit der Hände werden im Alter weniger, ebenso der Tastsinn. Das schafft Probleme im Umgang mit kleinen Tabletten, Augentropfen, Mitteln zum Inhalieren oder Insulinpens.
{{::tip::standard::Hören Sie das Klickgeräusch Ihres Insulinpens nicht mehr, halten Sie den Pen beim Drehen an den Knochen am Kinn oder an einer anderen Stelle am Schädel. Dann nehmen Sie das Klicken wahr.::}}
Fragen Sie nach geeigneten Darreichungsformen. Manche Tabletten sind größer oder leichter aus der Packung zu entnehmen als andere. Für Augentropfen gibt es Unterschiede bei den Pumpsystemen oder Hilfen zum Aufsetzen auf das Auge.
Zum Inhalieren eignen sich unterschiedliche Konstruktionen oder „Ballons“, die das Inhalieren des Dosieraerosols erleichtern. Bei Insulinpens gibt es leicht- und schwergängige oder auch vollautomatische Modelle. Lassen Sie sich beraten und probieren aus.
Medikamente werden vergessen
Schreiben Sie sich noch beim Arzt oder in der Apotheke das Wichtigste auf. Lassen Sie sich die Dosierung auf die Packung schreiben und die Anwendung genau zeigen. Für viele Asthmamittel gibt es Placebos ohne Wirkstoff zum Üben. Fragen Sie danach.
{{::tip::standard::Sollen Sie Ihre Tabletten teilen, informieren Sie sich, ob das überhaupt zulässig ist. Manche Arzneiform ist dafür ungeeignet, kann unwirksam, nur ungenau oder überdosiert werden.::}}
Bitten Sie Angehörige, Ihnen die Tabletten für den Tag oder die Woche vorzubereiten. Auch viele Apotheken bieten so einen Service an.
Kindersicherungen sind oft nur mit viel Kraft oder Geschicklichkeit zu überwinden. Erstöffnungssicherungen wie Folien unter einem Schraubdeckel oder die Laschen an der Augentropfenflasche können zum Hindernis werden. Bitten Sie in der Apotheke darum, solche Sicherungen bereits bei der Abgabe zu öffnen.
Den vollständigen Beitrag können Sie nachlesen auf dem Gesundheitsseiten im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben vom 27. August 2020 in der Folge35.
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