Nahrungsergänzungsmittel: sinnvoll oder nutzlos?

Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland etwa ein Drittel der Bevölkerung zeitweise oder regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Aber ist das wirklich nötig und sinnvoll?

Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland etwa ein Drittel der Bevölkerung zeitweise oder regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Aber ist das wirklich nötig und sinnvoll?

Im Gegensatz zu Arzneimitteln benötigen Nahrungsergänzungsmittel (NEM) keine Zulassung. Dennoch muss auch ein NEM sicher sein, und es darf keine Verbrauchertäuschung vorliegen. Der Gesetzgeber schreibt nicht vor, dass von einem NEM eine bestimmte Wirkung ausgehen muss, erklärt Prof. Dr. Andreas Hahn, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Universität Hannover.

Zu wenig Vitamin D
Blutuntersuchungen zeigen, dass knapp zwei Drittel der Bevölkerung unzureichend mit Vitamin D versorgt sind, besonders im Winter. Eine Gabe von 20 µg Vitamin D über einen längeren Zeitraum kann Abhilfe schaffen.

Ob ein NEM einen ernährungsphysiologischen Nutzen hat, lässt sich nach Aussage des Experten nicht generell bewerten. Entscheidend ist im Einzelfall, wer welche Stoffe in welcher Menge und in welchen Kombinationen zu sich nimmt. Beispielsweise zeigt sich bei bestimmten Personengruppen, zum Beispiel Schwangeren oder Veganern, ein deutlicher Nutzen durch die zusätzliche Gabe bestimmter Nährstoffe.

Grundsätzlich gilt, dass vor allem solche Menschen von NEM profitieren, die mit bestimmten Nährstoffen schlecht versorgt sind. Zu den Käufern zählen aber überwiegend Menschen mit guter Bildung, die tendenziell gut mit Nährstoffen versorgt sind. Generell sollte bedacht werden, dass viel nicht immer viel hilft. Eine Überdosierung mit bestimmten Nährstoffen kann möglicherweise schaden. Wul

Mehr über Nahrungsergänzungsmittel lesen Sie in Wochenblatt-Folge 38/2017.