Scheideninfektion

Mittel gegen Scheideninfektionen im Test

Eine Infektion in der Scheide juckt, brennt – und soll möglichst schnell weg. Abhilfe versprechen rezeptfreie Mittel gegen Scheideninfektionen. Die Zeitschrift Öko-Test hat 16 solcher Mittel getestet.

Scheideninfektionen können durch Pilze oder Bakterien hervorgerufen werden. Zwölf der von Öko-Test getesteten Mittel wirken gegen Pilzinfektionen in der Scheide, vier gegen bakterielle Erreger.

Die Mittel gegen Pilze haben die Tester zum großen Teil überzeugt. Mit einer Ausnahme enthalten sie alle den Wirkstoff Clotrimazol, der sehr gut wirkt. Nur die Biofanal Kombipackung enthält als Wirkstoff Nystatin. Dieser wirkt vor allem gegen ganz bestimmte Pilz-Arten. Er ist deshalb nur geeignet, wenn ein Arzt eine genaue Diagnose gestellt hat. Clotrimazol hat dagegen ein breites Wirkspektrum.

Das einzige Scheidenpilzmittel das nicht mit „gut“ abgeschnitten hat, ist Fenizolan Kombi. Es enthält mehrere umstrittene Bestandteile, bekämpft den Pilz aber auch wirksam.

Bei bakteriellen Infektionen zum Arzt

Weniger gut schnitten die Mittel gegen bakterielle Scheideninfektionen, so genannten Vaginosen, ab. Von eine Selbstbehandlung raten Experten hier ab. Vor allem betroffene Schwangere sollten sich unbedingt behandeln lassen, denn eine solche Infektion kann das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.

Bei einer bakteriellen Infektion verschreibt der Arzt in der Regel ein Antibiotikum oder ein Mittel mit dem Wirkstoff Dequaliniumchlorid. Diese Substanz ist auch in dem einzigen guten Mittel im Test enthalten, den Fluomizin Vaginaltabletten.

Drei weitere Mittel schnitten nur mit „ausreichend“ ab. Für die darin enthaltenen Wirkstoffe gibt es keine belastbaren Belege, die zeigen, dass sie effektiv gegen Vaginosen wirken.

Das einzige Medizinprodukt im Test, das Multi-Gyn Actigel, soll „mit einem patentierten 2QR-Komplex“ gegen Vaginosen helfen. Die Studie, die das belegen soll, weist jedoch erhebliche methodische Mängel auf. Deshalb erhielt das Produkt die Note „Mangelhaft“.

Pilze oder Bakterien?

Ob es sich bei einer Scheideninfektion um einen Pilz oder um Bakterien handelt, ist für den Laien schwer zu beurteilen. Für die Behandlung ist es aber wichtig, das zu wissen. Deshalb sollten Frauen zum Arzt gehen, wenn sie zum ersten Mal solche Beschwerden haben. Der Arzt kann genau feststellen, welcher Erreger vorliegt, und geeignete Medikamente empfehlen bzw. verschreiben.

Tritt die Infektion häufiger mit gleichen oder ähnlichen Symptomen auf, ist ein Arztbesuch nicht unbedingt erforderlich. Wer sich sicher ist, dass es sich um eine Pilzinfektion handelt, bekommt diese in der Regel mit einem rezeptfreien Mittel mit dem Wirkstoff Clotrimazol in den Griff.


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