Naturheilkunde: Tapen

Mit Tapes Schmerzen wegkleben

Taping soll Verspannungen und Schmerzen im Muskelbereich lindern. Und auch vorbeugend werden die therapeutischen Klebebänder eingesetzt. Doch wie funktioniert das Tapen?

Bei Hochleistungssportlern hat man sie zuerst gesehen, diese bunten Klebestreifen auf der Haut. Mittlerweile sind ­immer mehr Menschen getapt. Die elastischen, bunten Baumwoll­klebebänder sollen nebenwirkungsfrei mancherlei muskuläre Alltagsbeschwerden lindern. Nacken-, Schulter- und Rückenverspannungen, Blutergüsse, Regelschmerzen, aber auch Migräne, Sehnenentzündungen, Lymph­stau oder Knie- und Hüftgelenks­beschwerden zählen beispielsweise dazu.

Was ist Taping?
Taping ist eine Methode, um muskel- und nervenbedingte Schmerzen, die aufgrund von Fehlhaltungen entstanden sind, zu lindern, ohne dabei die Beweglichkeit der Muskulatur einzuschränken. Außerdem lassen sich Tapes vorbeugend auf die Haut kleben, um beispielsweise Muskeln zu entspannen oder Gelenke und Bänder zu stabilisieren.

Aus wissenschaftlicher Perspek­tive ist der Nutzen dieser elastischen Tapes weitestgehend ungeklärt bzw. nicht ausreichend nachgewiesen. Einige Studien indes kommen zu dem Schluss, dass Taping den Bewegungsumfang und die muskuläre Ausdauer verbessern, Lymphödeme verkleinern und Schmerzen lindern kann.

Wie aber wird richtig getapt und was ist dabei zu beachten? Ruth Beine aus dem Kreis Höxter ist Heilpraktikerin und Krankenschwester. Sie kennt sich mit der Anwendung der speziellen Bänder aus.

Wie Sie elastische Tapes anbringen

Taping ist kein Hexenwerk, dennoch sind einige Regeln zu beachten, wie die Heilpraktikerin erläutert. Die Tapes lassen sich in verschiedenen Formen, beispielsweise als Streifen oder in V- oder X-Form anlegen. Sie werden dazu entsprechend vorgeschnitten.

Tapes lassen sich auf passende Länge und in passende Form schneiden. (Bildquelle: G. Lütke Hockenbeck)

  • Normalerweise wird das elastische Tape nicht unter Zug aufgeklebt. Das gilt vor allem, wenn sich der zu behandelnde Körperteil maximal dehnen lässt. Ist der Körperteil, wie zum Beispiel das Fußgelenk, nicht zu überstrecken, bringt man das Tape in leicht gedehntem Zustand auf. Auch bei Schmerzen, die sich genau lokalisieren lassen, wird das Tape unter Zug über den Schmerzpunkt geklebt.
  • Allerdings müssen der Anfang und das Ende des Bandes in einer Länge von etwa 2 bis 5 cm immer im ungedehnten Zustand auf die Haut aufgebracht werden.
  • Zur Behandlung eines Lymph­ödems darf das Tape weder unter Zug geklebt werden noch darf der Körper dabei überstreckt sein.
  • Gelenke und Knochenvorsprünge wie Ferse, Kniescheibe, Ellenbogen oder Wirbel dürfen nicht überklebt werden. Anders ist das bei akuten Verletzungen am Knöchel, wenn das Tape ihm Halt geben soll.
  • Beim Aufbringen des Tapes ist die Zugrichtung des Bandes zu beachten. Durch die Elastizität zieht das Tape immer zum Anfang des aufgeklebten Tapes hin. Möchte man mit dem Tape eine belebende Wirkung der Muskulatur erzielen, setzt man mit dem Anfang des ­Tapes zuerst auf die Muskelpartie auf, die nah am Rumpf liegt. Soll das Tape dagegen beruhigend wirken, setzt man es zuerst fern vom Rumpf an und klebt das Ende zum Rumpf hin auf.

Tapes sind nicht auf jeder Haut anwendbar

Für Menschen, die unter Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Hautpilz oder Schuppenflechte leiden, die Muttermale, Pergamenthaut oder Krampfadern haben, sind sie nicht geeignet. Auch dürfen sie nicht auf Wunden oder nicht verheilte Narben geklebt werden. Wer auf Acrylkleber oder Silikon allergisch reagiert, sollte ebenfalls darauf verzichten.

Den vollständigen Beitrag können Sie nachlesen auf den Gesundheitsseiten im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Folge 39 vom 19.Sept. 2019.

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