Lungenentzündungen im Alter

Lungenentzündungen verlaufen bei älteren Patienten oftmals schwerer als bei jüngeren. Doch die wegweisenden Symptome dieser Erkrankung bleiben meist aus. Bei Verdacht sollte es sofort in eine Klinik gehen.



Ein Mensch im fortgeschrittenen Alter kann auch bei einer bereits länger bestehenden und ausgeprägten Pneumonie oftmals nur wenig Symptome zeigen. Er muss beispielsweise nur wenig husten und hat kaum oder gar kein Fieber. Dafür treten häufig stärkere unspezifische allgemeine Symptome auf, wie Schwäche, Gewichtsverlust oder eine akute Verwirrtheit.

Schwerwiegende Folgen

Eine Pneunomie verheilt im Alter nicht immer folgenlos. Die Lungenfunktion kann kritisch eingeschränkt bleiben. Meist verschlechtern sich auch Allgemeinzustand und Mobilität der Menschen.

Eine Lungenentzündung kann auch durch Verschlucken von Nahrung – Aspirationspneumonie genannt – verursacht werden. Häufig wird diese Form nicht frühzeitig wahrgenommen. Gefährdet sind insbesondere ältere Patienten mit Schluckstörungen, die beispielweise an Parkinson oder Demenz erkrankt sind oder einen Schlaganfall hatten.

Behandlung in der Klinik

Da Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter meist an zahlreichen Begleiterkrankungen leiden, gehören sie bei Verdacht auf eine Lungenentzündung in eine Klinik. Dort lassen sich notwendige Laborwerte ermitteln und die Lunge röntgen. Falls erforderlich können auch mikrobiologisch wichtige Proben gewonnen werden.

Bei einer bakteriellen Infektion wird diese mittels Antibiotika behandelt. Um einer Thrombose vorzubeugen, erhalten bettlägrige Patienten Heparinspritzen. In der Regel wird auch Sauerstoff verabreicht.

Sobald es der Zustand zulässt, wird mit physiotherapeutischen Maßnahmen begonnen, wie eine frühzeitige Remobilisierung und Atemgymnastik. Dr. Norbert Bradtke, Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie in Marsberg

Mehr zu Atemwegsinfektionen im Alter lesen Sie in Wochenblatt-Folge 40/2017.