Licht- und Schattenseite der Sonne

Die Strahlung der Sonne kann erhebliche Schäden auf der Haut verursachen. Sonnenschein hebt jedoch auch die Stimmung und macht Lust auf Aktivitäten im Freien.



Sonnenstrahlung fördere beispielsweise das Wohlbefinden und rege den Stoffwechsel an, merkte Prof. Dr. Isaak Effendy, Chefarzt der Hautklinik am Klinikum Bielefeld Rosenhöhe, bei einer Informationsveranstaltung der AOK in Bielefeld. Unerlässlich sei sie für die Bildung von Vi­tamin D in der Haut. „Viele Altenheimbewohner leiden unter einem Vitamin-D-Mangel, denn sie kommen nur noch selten nach draußen“, betonte der Referent.

Ganz gezielt werde die UV-Strahlung eingesetzt, um bestimmte Hautkrankheiten zu behandeln, zum Beispiel in der Therapie der Schuppenflechte. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Sonnenstrahlung aus einem Bündel verschiedener Strahlungsarten besteht: 50 % sichtbares Licht, 44 % Wärmestrahlen und 4 % UVA- und UVB-Strahlen. Daneben gibt es noch die UVC-Strahlen. Diese dringen aber nur bis zur Ozonschicht vor. Ein weiterer Bestandteil der Sonnenstrahlung ist das Infrarotlicht.

Die Schattenseiten der Sonne


Die UVA-Strahlen dringen sehr tief in die Haut ein und können auch Fensterglas durchdringen. Sie sorgen für eine vorzeitige Hautalterung und Faltenbildung. UVB-Strahlen dringen nicht so tief in die Haut ein. Sie sind verantwortlich für die Bräunung und die Rötung der Haut und damit für die Entstehung von Hautkrebs.

UV-Index und Lichtintensität
Als Internationale Einheit über die Intensität der Sonnenstrahlung gibt es den UV-Index (UVI). Bei einem UVI von 1 oder 2 ist die sonnenbrand-gefährliche Strahlung niedrig, bei einem UVI ab 8 ist sie sehr hoch.
Während der sommerlichen Tage Ende Mai dieses Jahres lag der UVI in Deutschland bei 6 bis 7.
Je nach Hauttyp lässt sich mit dem Index der geeignete Lichtschutzfaktor berechnen, denn es gilt:
Hauttyp I: 4 x UVI
Hauttyp II: 3 x UVI
Hauttyp III: 2 x UVI
Hauttyp IV: 1 x UVI
Das bedeutet zum Beispiel bei einem UVI von 6, dass eine Person mit Hauttyp I (sehr helle Haut) ein Sonnenschutzmittel mindestens mit dem LSF 24 wählen sollte.
http://www.dwd.de

Wer sich in die Sonne legt, bekommt immer das gesamte Bündel an Strahlen ab. Das hat Folgen, die sich direkt, aber unter Umständen erst nach Jahren bemerkbar machen. Ein Sonnenbrand wird schon nach kurzer Zeit sichtbar. „Bei einem Sonnenbrand treffen UVB-Strahlen auf einen Zellkern und zerstören diesen. Die Zelle lebt zwar weiter, ist aber mutiert“, erklärte Prof. Isaak Effendy. Eine solche Zelle kann später zur Krebszelle werden.

Zunächst kann die Haut solche Schäden noch gut beheben. „Nach etwa 30 Jahren kann sie die Schäden aber nicht mehr reparieren“, warnte der Referent. Deshalb würden heute viele Menschen an Hautkrebs erkranken, die in der Kindheit häufig einen Sonnenbrand hatten. Eine Faustregel besage, dass mehr als drei Sonnenbrände in der Kindheit das Risiko auf ein Melanom um den Faktor fünf erhöhen.

Langfristig verursacht die Sonneneinwirkung nicht nur die bekannten Sonnenflecken, sondern sie führt auch zu vermehrter Faltenbildung, macht die Haut unelastisch, lässt sie vorzeitig altern, und sie erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Allein durch die Sonne entsteht aber noch kein Hautkrebs. „Die genetische Veranlagung muss da sein. Es gibt auch Menschen, die den ganzen Tag draußen sind und keinen Hautkrebs bekommen“, erklärte Prof. Effendy. Wul


Mehr zu dem Thema