Lässt sich Krebs vorbeugen?

Mehr als 218  000 Menschen sterben jedes Jahr an Krebs. Und weit mehr als 477  000 erkranken daran jährlich neu. Die Ursachen dafür sind nicht völlig bekannt, einige Risikofaktoren dagegen schon.

Mehr als 218.000 Menschen sterben jedes Jahr an Krebs. Und weit mehr als 477.000 erkranken daran jährlich neu. Die Ursachen dafür sind nicht völlig bekannt, einige Risikofaktoren dagegen schon.

Alter, Geschlecht und Gene haben zwar auch Einfluss auf bösartige Tumorerkrankungen. Doch es gibt noch weitere Risikofaktoren wie den Lebensstil, den wir selbst beeinflussen können.

Rauchen macht krank

Bekannt ist, dass bei Rauchern eine Reihe von bösartigen Tumorerkrankungen gehäuft auftritt. Das sind vor allem Karzinome im Mund-Rachen-Raum, in der Lunge und im Kehlkopf. Aber auch Speiseröhren-, Blasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs werden in Zusammenhang mit Tabakrauch gebracht.

„Über 95 % der Lungenkrebspatienten sind Raucher. Bei den Frauen sind es etwa 70 %. Passivrauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs um etwa 25 %“, informiert Dr. Gero Massenkeil, Onkologe und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Klinikum Gütersloh. Auch Kautabak erhöhe das Krebsrisiko, insbesondere für Mundhöhle und Bauchspeicheldrüse. Statistisch gesehen entwickelten aber nur 10 bis 15 % der Raucher ein Lungenkarzinom. Und warum Frauen daran erkranken, die nie geraucht haben, auch nicht passiv, das wisse man nicht, so der Facharzt.

Viel Alkohol erhöht Risiko

„Mindestens 4 % aller Todesfälle aufgrund von Krebs wurden im Jahr 2010 durch erhöhten und regelmäßigen Alkoholkonsum verursacht“, berichtet Dr. Massenkeil. Je mehr Alkohol getrunken werde, desto höher sei das Risiko am Krebs vor allem im Bereich von Mund, Rachen, Speiseröhre, Dickdarm, Leber, Kehlkopf, Bauchspeicheldrüse, Prostata und Brust zu erkranken. Alkohol erhöhe den Östrogenspiegel, was die Brustdrüsen empfindlicher mache und das Wachstum stimuliere – eine mögliche Ursache für Brustkrebs.

Risiko Ernährung

Auch Übergewicht und Bewegungsmangel spielen bei der Entstehung bösartiger Tumore eine Rolle. „Ab einem BMI von 30 steigt das Risiko für Krebserkrankungen“, weiß der Mediziner. Übergewicht ist vor allem ein Risikofaktor für bösartige Tumoren an Speiseröhre, Dick- und Enddarm, Brust nach der Menopause, Gebärmutter, Nieren und eventuell auch an den Eierstöcken. Inwieweit eine Diät bzw. die Auswahl der Nahrungsmittel das Risiko für Krebs senken kann, ist allerdings häufig unklar.

Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Näheres über empfohlene Vorsorgeuntersuchungen finden Sie auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums . LHo

Den ausführlichen Bericht zu Entstehung und Vorbeugung von Krebs lesen Sie in Wochenblatt-Folge 22/2015 auf Seite 85.


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