Krätze ist gut zu behandeln

Krätzemilben graben sich in dünne Haut und verursachen dort Juckreiz und Ausschlag. Richtig diagnostiziert, lässt sich Krätze medikamentös behandeln.



Bei Krätze (Skabies) handelt es sich um eine ansteckende Hautkrankheit, die durch winzige Milben verursacht wird. Befallen sind häufig Hautregionen mit dünner Hornschicht und hoher Temperatur wie Achselhöhlen, Zwischenfinger- oder -zehenräume, der Genitalbereich oder auch die Gürtellinie. Bei Säuglingen und Kleinkindern können auch der Kopf und die Hände und Füße befallen sein.

Am Anfang sieht man nur die bis zu 1 cm langen gewundenen Milbengänge mit einer kleinen Erhebung am Ende, dort, wo das Weibchen sitzt.

Später kommt es zu starkem, vor allem nächtlichen Juckreiz und zu Hautausschlägen mit starker Rötung, teilweise auch Bläschen. Diese Hautausschläge sind nicht typisch für Skabies, was die Diagnosestellung erschwert.

Übertragung
Krätzemilben werden bei engem Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Für eine Übertragung muss ein enger und mindestens 5 bis 20 Minuten dauernder groß- flächiger Körperkontakt vor- handen sein. Nicht gefährlich sind kurzes Händeschütteln, kurze Umarmungen oder eine medizinische Untersuchung der Haut. Tiermilben können keine Krätze auslösen.


Behandlung


Bedingt durch die oberflächliche Lage der Erreger und Eier in der Hornhaut reicht eine einmalige örtliche Behandlung mit einer milbenabtötenden Creme mit dem Wirkstoff Permethrin (5 %). Permethrin ist ab dem dritten Lebensmonat zugelassen. Auch die Kontaktpersonen müssen behandelt werden.

Da der Juckreiz und die Ekzemneigung nach Abtötung der Erreger noch längere Zeit bestehen bleiben können, ist eine juckreizstillende Therapie mit Antihistaminika und anfangs auch in Form von cortisonhaltigen Cremes hilfreich.

Alternativ kann Ivermectin verabreicht werden. Das Medikament wird in Tablettenform zweimalig im Abstand von 7 bis 14 Tagen eingenommen. Diese Behandlung ist ab einem Körpergewicht von 15 kg zugelassen. Dr. med. Anne Schulze Everding, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

Mehr Wissenswertes zu Krätze lesen Sie in Wochenblatt-Folge 30/2017.