Kosmetikseminar bei Krebserkrankung

Kosmetik für Krebspatientinnen

Für eine kurze Zeit die Krebserkrankung vergessen und im Austausch mit anderen Frauen Mut fassen – spezielle Seminare für Krebspatientinnen machen das möglich. Dabei geht es um viel mehr als um Schminke.

Flecken auf der Gesichtshaut und andere Irritationen vergegenwärtigen einer Krebspatientin die Erkrankung bei jedem Blick in den Spiegel. Jährlich erkranken in Deutschland rund 230 000 Frauen an Krebs. Viele von Ihnen erhalten eine Chemotherapie, die Haarausfall auslöst und das Hautbild verschlechtert. Kopfhaare, Wimpern und Augenbrauen machen die Tumorerkrankung für alle sichtbar. Das belastet betroffene Frauen zusätzlich.

Die DKMS-Life Seminare sind kostenlos

„Das Gesicht ist so leer, seitdem die Augenbrauen weg sind“, sagt eine junge Frau, die mit sechs anderen Krebspatientinnen ein spezielles Kosmetikseminar am St. Walburga-Krankenhaus in Meschede, im Hochsauerlandkreis, besucht.

Gemeinsam mit der Initiative der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Life finden hier regelmäßige Kosmetik- und Frisurseminare für Krebspatientinnen in der Therapie statt. Das Hospital ist eines von über 300 Kliniken bundesweit, an denen speziell geschulte Kosmetikexpertinnen ehrenamtlich eine solches Mitmachseminar durchführen.

Infos über das Programm der DKMS Life sowie Adressen von teilnehmenden Kliniken und Partnerfriseuren erfahren Sie unter Tel. (02 21) 94 05 82-41 00 oder auf der Internetseite www.dkms-life.de

Mit Hilfe des Concealers Augenringe abdecken

Die Gruppe von maximal zehn Teilnehmerinnen ist immer bunt gemischt. Die Bandbreite reicht von jung bis alt. Einige kennen sich mit Kajal, Concealer und Co. schon aus. Andere wissen mit diesen Produkten rein gar nichts anzufangen. Gemeinsam ist allen jedoch eine Tumorerkrankung und das Bedürfnis die sichtbaren Spuren der Therapie so gut wie möglich zu kaschieren oder einfach etwas für sich zu tun. Und da sind sie hier genau richtig.

Jede Teilnehmerin erhält eine kostenlose Tasche mit Kosmetikprodukten, deren Anwendung Kosmetikerin Loreen Schulz genau erklärt. Es geht zum Beispiel um die Reinigung der Haut, um Sonnenschutz, Hautpflege und das Auftragen von Rouge, Lidschatten und Lippenstift, um dem Gesicht wieder ein frisches Aussehen zu geben. Interessant sind vor allem Tipps, die Hautirritationen kaschieren und fehlende Gesichtshaare ausgleichen.

Gegen Hautflecken, Augenringe und Verfärbungen haben sich Abdeckstifte, sogenannte Concealer, bewährt. Sie werden meist vor dem Make-up auf die betreffenden Hautpartien aufgetupft. „Ein heller Concealer gleicht dunkle Schatten wie Augenringe aus“, erklärt die Referentin.

Wimpern mit Kajal zeichnen

Gehen die Haare verloren, betrifft das meist auch Wimpern und Augenbrauen. Schnell verliert ein Gesicht dadurch an Rahmen und Ausdruckskraft. Auch dafür hält die Referentin ein paar Tipps bereit. Ein Lidstrich über dem oberen Wimpernrand lässt generell Wimpern dichter wirken.

Sind diese nicht mehr vorhanden, werden die Härchen durch Auftragen kleiner Punkte am Lidrand optisch ersetzt. „Dazu eignen sich Eyeliner oder Kajalstifte“, erklärt Loreen Schulz. Auch ausgedünnte Wimpern wirken dichter, wenn man mit dem Stift zwischen ihnen Punkte setzt.

Augen lassen sich mit Lidschatten betonen

An Ausdruck gewinnen Augen oft durch Lidschatten in drei abgestuften Farbtönen. Dabei wird ein heller Ton auf das innere Augenlid aufgebracht. Auf das äußere Lid trägt man den dunkleren Ton auf. Und wer möchte, verteilt den hellsten Farbton direkt unter der Augenbraue.

So zeichnen Sie sich Augenbrauen

Der Verlauf ausgefallener Augenbrauen lässt sich über drei Punkte mithilfe eines Stifts als Führungslinie festlegen. (Bildquelle: Zeichnung: Birgit Wittich)


1) Dazu legen Sie den Stift senkrecht an den äußeren Nasenflügel Richtung innerem Augenwinkel. Die Braue beginnt mit diesem ersten Punkt auf Höhe des Stirnbeins.
2) Legen Sie den Stift vom Nasenflügel in Richtung äußeren Augenwinkel. Hier endet die Augenbraue.
3) Den höchsten Punkt der Augenbraue ermitteln Sie, indem Sie den Stift nun vom Nasenflügel in verlängerte Linie durch die Pupille legen.

Die drei Punkte auf dem Steinbein werden nun mit kleinen Strichen verbunden. Die Brauen werden dabei von der Innenseite aus fülliger gezeichnet und steigen bis zum dritten Punkt leicht an. Das letzte Drittel der Braue läuft zum zweiten Punkt etwas nach unten aus.

Den vollständigen Beitrag mit Tipps zur Kopfbedeckung lesen Sie auf den Gesundheitsseiten der Wochenblattausgabe 2/2019.

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