Knoten in der Gebärmutter

Myome sind gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter. Je nach Lage und Größe bereiten sie Beschwerden. Häufig werden sie zufällig entdeckt.

Verlängerte und ungewohnt schmerzhafte Regelblutungen, die sich von Monat zu Monat verschlimmern – das kann ein Hinweis auf Myome in der Gebärmutter sein. „Jede vierte Frau über 30 Jahre ist davon betroffen“, sagt Dr. Armin Rütten. Der Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Marienhospital Steinfurt-Borghorst hat häufiger mit diesem Beschwerdebild zu tun. Denn neben der medikamentösen Behandlung lassen sich Myome oft nur chirurgisch entfernen.

Was ist...
Ein Myom ist eine gutartige knotige Wucherung in der Muskelschicht der Gebärmutter. Sie tritt meist zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr in Erscheinung. Unter dem Einfluss weiblicher Sexualhormone beginnt der Knoten zu wachsen. Warum sie entstehen, ist bislang unbekannt. Vorbeugen lässt sich Myomen nicht. Die häufigsten Beschwerden sind Menstruationsstörungen. Aber auch Druck- und Fremdkörpergefühl im Unterleib und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr sind typisch. Je nach Größe und Lage des Myoms können Nachbarorgane wie Blase, Nieren und Enddarm in ihrer Funktion beeinträchtigt sein.


Viele Beschwerdebilder


„Manchmal werden Myome erst im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt“, erklärt Dr. Armin Rütten. Denn nicht immer bereiten diese knotenartigen Wucherungen Beschwerden. Im Grunde können sie sich überall an der Gebärmutter bilden. Nicht selten treten sie in größerer Anzahl auf. In der Regel sind Myome nicht gefährlich.

In manchen Fällen verstopfe die Wucherung einen Eileiter, sodass keine Befruchtung möglich sei. Liegt bereits eine Schwangerschaft vor, können Myome durch den veränderten Hormonspiegel stärker wachsen. Auch begünstigen sie Früh- und Fehlgeburten und können vorzeitige Wehen auslösen. Die Beschwerden sind davon abhängig, wie groß der Muskelknoten ist und an welcher Stelle er sich in der Gebärmutter befindet.

„Myome sind meist im Rahmen einer gynäkologischen Tastuntersuchung zu finden. Im Ultraschall lassen sich auch kleinere Knoten entdecken“, informiert Dr. Rütten. Wie Myome behandelt werden, hängt nicht nur von der Größe und Lage des Myoms ab. Entscheidend für die Therapie ist auch das Alter der Frau und die Frage, ob die Familienplanung abgeschlossen ist.


Therapiemöglichkeiten

  • Ausschälung: Bei der Ausschälung entfernt der Arzt unter Vollnarkose das Myom. Der operative Eingriff erfolgt mittels Gebärmutter- oder Bauchspiegelung oder Bauchschnitt.

  • Medikamente: Vorübergehend lässt sich das Wachstum der Knoten durch Hormonpräparate verzögern.

  • Uterusentfernung: Ist die Familienplanung abgeschlossen und leidet die Frau unter straken Beschwerden, muss die Gebärmutter meist komplett entfernt werden.

  • Embolisation: Bei der Myomembolisation wird das Blutgefäß, das das Myom mit Blut versorgt, mit winzigen Plastikkügelchen verstopft, um das Myom „aushungern“ zu lassen.

  • Fokussierter Ultraschall: Bei dieser Methode werden die Wucherungen mittels hochfrequentierter Ultraschallwellen überhitzt und verkocht. Dieses Verfahren gehört nicht zur Standardtherapie.  LHo