Zuckersteuer

Keine Zuckersteuer in Deutschland

Eine Zuckersteuer auf stark gezuckerte Getränke, wie sie Großbritannien jetzt eingeführt hat, wird es in Deutschland vorerst nicht geben. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner setzt statt dessen auf Ernährungsbildung.

Großbritannien hat am 6. April eine Zuckersteuer auf stark gezuckerte Getränke eingeführt. Für Getränke, die mehr als 5 g Zucker je 100 ml enthalten, müssen die Hersteller 18 Pence, umgerechnet 20 Cent, pro Liter zahlen. Ab 8 g pro 100 ml steigt die Abgabe auf 28 Pence (32 Cent).

Mehrere Organisationen, wie die Deutsche Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK) und die Organisation foodwatch, fordern eine ähnliche politische Maßnahme auch für Deutschland. Dem erteilte die Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, Julia Klöckner (CDU), eine Absage. „Im Fokus steht die gesamte Lebens- und Ernährungsweise, nicht einzelne Nährstoffe“, sagte Klöckner der „Augsburger Allgemeinen“. „Deshalb brauchen wir eine Gesamtstrategie zur Reduzierung von Fett, Zucker und Salz“, kündigte die CDU-Politikerin an. Sie setze dabei auch auf Ernährungsbildung.

In Großbritannien haben indes die Hersteller reagiert. Nach Recherchen von foodwatch hat Coca-Cola den Zuckergehalt bei den Marken Fanta und Sprite für den britischen Markt von 6,9 auf 4,6 g bzw. von 6,6 auf 3,3 g pro 100 ml gesenkt. Zum Vergleich: In Deutschland enthalten Fanta und Sprite 9 g Zucker pro 100 ml.

Foodwatch kritisiert allerdings, dass viele Hersteller den Zucker durch Süßstoffe ersetzen. Rezeptänderungen sollten aber darauf abzielen, den Süßgeschmack zu verringern, um der Gewöhnung bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken, fordert die Organisation.


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