Erste Hilfe
Jeder kann Leben retten
Ob ein Mensch nach einem Herzstillstand eine Chance hat zu überleben, hängt entscheidend davon ab, ob jemand schnell mit der Reanimation beginnt. Die Herzdruckmassage ist ganz einfach, doch viele trauen sich nicht.
Jedes Jahr fallen dem plötzlichen Herztod in Deutschland ca. 65 000 Menschen zum Opfer. Nur wenige überleben den Herzstillstand durch eine erfolgreiche Reanimation, berichtet die Deutsche Herzstiftung.
Schnelles Handeln ist gefragt
Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt pro Minute um etwa 10 %. Ein Rettungswagen braucht bis zum Notfallort etwa acht bis neun Minuten. Deshalb müssen vor Ort befindliche Personen unmittelbar nach Absetzen des Notrufs 112 mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Wie das geht, darüber informiert die Herzstiftung ausführlich im Internet unter www.herzstiftung.de/herznotfall-verhalten oder unter www.herzstiftung.de/video/reanimation.
Was ist im Notfall zu tun?
Im Folgenden erklären wir kurz, worauf es ankommt und in welcher Reihenfolge im Notfall vorzugehen ist:
1. Prüfen Sie die Bewusstlosigkeit der kollabierten Person, indem Sie sie ansprechen und sie kräftig an den Schultern fassen und schütteln. Prüfen Sie auch die Atmung, indem Sie den Kopf der Person überstrecken und hören und fühlen, ob sie atmet.
2. Setzen Sie den Notruf 112 für den Rettungsdienst ab.
3. Beginnen Sie mit der Herzdruckmassage – ohne Atemspende. Knien Sie sich dafür neben die Person, setzen Sie einen Handballen auf die Mitte des Brustkorbs und die zweite Hand auf den Handrücken der ersten. Dann mit gestreckten Armen das Brustbein 5 bis maximal 6 cm tief und schnell, 100- bis 120-mal pro Minute, in Richtung Wirbelsäule drücken. Machen Sie das ununterbrochen, bis der Rettungsdienst eintrifft und die Versorgung übernimmt.
4. Sind zwei Helfer vor Ort und ist bekannt, wo sich in der Nähe ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) befindet, kann einer der beiden den AED holen, während der andere die Herzdruckmassage ohne Unterbrechung fortsetzt.
Nichts machen ist ganz falsch
Auf diese Weise führen in Deutschland nur etwa 40 % der potenziellen Helfer lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Aus Angst, etwas falsch zu machen, unternehmen viele lieber gar nichts.
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