Vibrio-Bakterien

Infektionsgefahr durch Vibrionen in der Ostsee

Vibrio-Bakterien in der Ostsee haben in diesem Sommer bereits mehrere Infektionen und einen Todesfall verursacht. Gefährdet sind aber nur Personen mit Vorerkrankungen. Gesunden Menschen können die Bakterien in der Regel nichts anhaben.

Anfang August ist in Mecklenburg-Vorpommern eine Frau nach einem Bad in der Ostsee an einer Infektion mit Vibrionen gestorben. Seit Juni registrierten die Behörden vier weitere Infektionen durch Vibrionen. „Alle Betroffenen gehörten zu den bekannten Risikogruppen“, sagte Dr. Martina Littmann vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) gegenüber der „Ostsee-Zeitung“.

Bakterien vermehren sich in warmem Wasser schnell

Auslöser der Infektionen sind Bakterien der Gattung Vibrio. Sie vermehren sich vor allem bei einem Salzgehalt ab 0,5 % und ab einer Temperatur von etwa 20 °C stark. Diese Bedingungen sind in warmen Sommern auch an der deutschen Nord- und Ostseeküste gegeben. Im Sommer 2018 registrierte das LAGuS 18 Erkrankungen, davon drei Sterbefälle.

Erreger dringen über kleinste Wunden in den Körper ein

Bei den Infektionen im Ostseeraum spielt vor allem die Infektion über die Haut eine Rolle. Die Bakterien dringen über Hautverletzungen oder offene Wunden in den Körper ein. Auch ein frisch gestochenes Tattoo kann eine Eintrittspforte sein.

Immungeschwächte Menschen sind gefährdet

Besonders anfällig sind Menschen mit chronischen Grundleiden, wie Lebererkrankungen oder Diabetes, sowie immungeschwächte Menschen. Diese Personen sollten, sofern sie offene Wunden haben, den Kontakt mit warmem Meerwasser meiden. Die Inkubationszeit beträgt 12 bis 72 Stunden. Die Erreger können zu schweren Wundinfektionen und zur Sepsis führen.

Gemessen an der großen Zahl der Badegäste an der Ostsee ist das Erkrankungsrisiko jedoch gering. Für gesunde Menschen gelten die Bakterien als ungefährlich.


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