Hand, Mund und Fuß

Ihren Namen verdankt die Hand-Mund-Fuß-Krankheit den Körperstellen, an denen die Symptome auftreten. Dazu zählen Pickel und Ekzeme, betroffen sind vor allem Kinder bis zehn Jahre.



„Meistens verläuft die Erkrankung harmlos“, erklärt Dr. Uwe Büsching, Kinder- und Jugendarzt aus Bielefeld und Sprecher des Landesverbands Westfalen-Lippe des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit handele es sich um eine infektiöse Erkrankung, die durch das Coxsackie-Virus Typ A16 ausgelöst wird. Typisch für diese Infektionskrankheit sind Pickel oder Ekzeme an Händen und Füßen, manchmal auch am und im Mund. Betroffen sind vor allem Kinder bis zum Alter von zehn Jahren.

Zuerst kommt das Fieber

Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel drei bis sechs Tage. Allerdings kommt es nicht sofort zu den für die Erkrankung charakteristischen Flecken an Händen und Füßen. Häufig beginnt die Infektion mit Fieber und Abgeschlagenheit.

Erst wenn das Fieber abgeklungen ist, zeigen sich die typischen Symptome, also Pickel und Bläschen, die stark jucken. Besonders unangenehm sind Bläschen bzw. Aphten im Mund. Diese sind mitunter sehr schmerzhaft und können dazu führen, dass das Kind kaum essen und trinken kann. Dann ist darauf zu achten, dass das Kind nicht austrocknet.

Zäpfchen gegen die Schmerzen

Eine Therapie gegen die Krankheit gibt es nicht. Da es sich um eine Virusinfektion handelt, helfen hier keine Antibiotika. Dr. Uwe Büsching empfiehlt meistens, abzuwarten. In der Regel heilen die Bläschen nach acht bis zwölf Tagen ab, ohne Krusten oder Narben zu hinterlassen. Bei starkem Juckreiz verschreibt er allerdings ein Antiallergikum, das den Reiz lindert.

Um die Schmerzen im Mund zu betäuben, wird häufig Zahnungsgel empfohlen. Davon hält Dr. Uwe Büsching nichts. Denn solche Gels enthalten als Wirkstoff Lidocain, das allergische Reaktionen auslösen kann. „Besser ist es, gegen die Schmerzen ein Fieberzäpfchen zu geben“, so sein Tipp.

Keine Todesfälle

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist hoch ansteckend und tritt deshalb häufig in Form kleiner „Epidemien“ in Kindergärten und Krabbelgruppen auf. Die Viren werden von Mensch zu Mensch durch Körperflüssigkeiten, zum Beispiel Speichel, übertragen.

Gelegentlich wird im Zusammenhang mit dieser Krankheit auch von der falschen Maul- und Klauenseuche gesprochen. „Damit hat das aber nichts zu tun“, kann Dr. Büsching alle Landwirte beruhigen, deren Kinder an der Hand-Mund-Fuß-Krankheit erkrankt sind.

Ebenso gibt der Kinderarzt Entwarnung, wenn von Todesfällen die Rede ist. „Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit führt nicht zum Tod“, so der Facharzt. Wenn zum Beispiel im Internet von Epidemien mit Todesfällen zu lesen ist, dann liegt seiner Meinung nach eine Verwechslung vor. Denn es gibt viele Virusinfektionen, die ähnliche Symptome zeigen wie die Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Beispielsweise kann eine Herpesinfektion vergleichbare Anzeichen und Beschwerden verursachen. Im Gegensatz zur Hand-Mund-Fuß-Krankheit kann diese aber schwere Verläufe nehmen und sogar zum Tod führen. Wul

Nähere Informationen zur Hand-Mund-Fuß-Krankheit sowie einen Bericht über die Erfahrungen der Mutter eines erkrankten Kindes lesen Sie in der Wochenblatt-Folge 44/2011, Seite 90.