Trockenes Auge

Haben Sie trockene Augen?

Sind Horn- und Bindehaut nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt, bereiten Augen Beschwerden. Das ist unangenehm, lässt sich aber ändern.

Verschwommenes Sehen, brennende oder juckende rote Augen, Lichtempfindlichkeit: das sind typische Symptome der Trockenen Augen. Ungefähr jeder sechste Deutsche leidet unter diesem Sicca-Syndrom. Frauen sind öfter betroffen als Männer, ältere eher als jüngere Menschen.

Beim Trockenen Auge liegt eine Störung des Tränenfilms vor, was sich negativ auf Hornhaut und Lider auswirkt. Oftmals sind Trockene Augen unkompliziert behandelbar, kehren jedoch häufig wieder. Patienten tun gut daran, ernsthaft bei der Behandlung mitzuarbeiten.

Schicht schützt Hornhaut

Weinen wir aus Trauer oder vergießen aufgrund eines störenden Staubkorns reflexhaft Tränen, sind dies größtenteils wässrige Tränen. Der permanente Tränenfilm jedoch hat drei Flüssigkeitsschichten: eine Schleimschicht, eine wässrige und eine ölige Schicht.

Bei Gesunden wird der vorhandene Tränenfilm ständig ausgetauscht. Jeder Lidschlag benetzt das Auge erneut. Der flüssige Schutzschild bleibt dabei in seiner dreischichtigen Form erhalten.

Ursache der Störung

Beim Trockenen Auge ist die Benetzung des Auges gestört. Nach der Ursache lassen sich zwei Formen unterscheiden.

1) In neun von zehn Fällen führt eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms dazu, dass dieser verstärkt verdunstet. Ursache ist eine Fehlfunktionen der Meibom-Drüsen, die den öligen Teil des Tränenfilms ausschütten.

Eine Infektion mit Bakterien kann die Beschaffenheit des Öls verändern. Es wird zäher und verstopft die Ausführungsgänge der Drüsen. Aber auch die Gesichtshautentzündung Rosacea kann zu einer Entzündung der Meibom-Drüsen führen.

2) Sind die Tränendrüsen geschädigt, produzieren diese zu geringe Mengen Tränenflüssigkeit. Diese seltene Form der Trockenen Augen tritt in einem von zehn Fällen auf. Für die Schädigung der tiefer liegenden und größer angelegten Tränendrüsen sind meist schwere Systemkrankheiten verantwortlich. Dazu zählt beispielsweise das Sjögren-Syndrom, bei der sich der Körper in einer Autoimmun-Reaktion ebenfalls gegen das Gewebe der Tränendrüsen richtet.

Auch Tumoren, Augenoperationen, Entzündungen sowie angeborene Fehlfunktionen der Nerven und Vernarbungen können die Tränendrüsen schädigen.

Beide Formen der Augenerkrankungen können auch kombiniert auftreten.

Was den Verlauf beeinflusst

Bleiben Trockene Augen unbehandelt, werden diese nur unzureichend befeuchtet und ernährt. Auch wird die Hornhaut nicht ausreichend gereinigt. Diese kann sich dann entzünden sowie mechanisch oder durch Infektionen beschädigt werden.

Der Verlauf Trockener Augen kann sich auch verschlechtern. Dabei spielen unter anderem Faktoren eine Rolle wie: die Hormonbehandlung nach der Menopause, ein Mangel männlicher Sexualhormone, Antihistaminika bei der Allergiebehandlung, bestimmte Laser-Eingriffe, Hepatitis C und Mangelernährung. In entwickelten Ländern fehlen dabei Omega-3-Fettsäuren.

Es gibt auch Hinweise für den negativen Einfluss von Antidepressiva, Beta-Blockern, Diabetes, einer HIV-Infektion und trockener Luft am Arbeitsplatz sowie von Flugreisen.

Trockene Augen therapieren

Die akute Behandlung der Trockenen Augen folgt drei Ansätzen:

  1. Die Meibom-Drüsen können Patienten selbst mobilisieren. Das Lid wird hierbei regelmäßig mit warmen, feuchten Tüchern und Ohrenstäbchen oder mit einer sogenannten Wärmebrille gepflegt.
  2. Tränenersatzstoffe als Gel und Salbe werden bei beiden Arten des Trockenen Auges angewendet. Das über Tag genutzte Gel ist vorzugsweise konservierungsmittelfrei und versorgt das Auge mit Flüssigkeit. Bei schweren Augenentzündungen soll durch die Gabe von Ciclosporin A die Entzündung gehemmt und unerwünschte Immunantworten geschwächt werden. Die zur Nacht aufgetragene Salbe ergänzt den öligen Anteil des Tränenfilms.
  3. Kleine Stöpsel für die Tränenpunkte, sogenannte Punktum-Plugs, erhöhen das Volumen des Tränenfilms, indem sie das Ablaufen verhindern.

Über Maßnahmen, die die Augen im Büro und Handwerk schützen, informiert der vollständige Beitrag in der Wochenblattausgabe 36/2018.

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