Ernährung

Gesund essen ist das beste Detox

Zu Jahresbeginn haben Detox-Kuren zum Entschlacken Hochsaison. Aber was bedeutet „entschlacken“ eigentlich? Und funktioniert das wirklich? Diesen Fragen ist Stiftung Warentest auf den Grund gegangen.

Detox ist englisch und bedeutet entgiften. Mit dem Begriff Detox werden Kuren, Säfte, Schonkost, Tabletten oder auch Pflaster beworben. Wissenschaftlich haltbar sind die Aussagen der Anbieter nicht. Sie versprechen, dass ihre Produkte helfen, den Körper von Giften oder Schlacken zu befreien. Was genau sie damit meinen ist unklar.

Kein Beweis für Schlacken im Körper

Die Idee, dass sich im Körper Schlacken ansammeln, die über den Darm ausgeschieden werden müssen, geht auf den Arzt Otto Buchinger zurück. Vor rund 100 Jahren hat er das Heilfasten begründet. Wie beim Heilfasten steht bei einer Detox-Kur am Anfang oft die Darmentleerung. „Dabei wird der Körper aber nicht von Schlacken befreit, sondern der Darm von Stuhlgang entleert“, sagt Prof. Andreas Pfeiffer, Ernährungsmediziner an der Berliner Charité. Mit Detox-Kuren ließen sich auch keine Blutgefäße sauber bekommen.

Einen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz von Schlacken gibt es nicht, ebenso wenig für ihr schädliches Potenzial. In einer Auswertung von Studien fand ein österreichisches Projekt keinen Beleg für gesundheitliche Vorteile von Detox-Kuren.

Der Körper entgiftet sich selbst

Es gelangen zwar Giftstoffe in den Körper. Darum kümmert sich der Körper aber sehr gut selbst. Alkohol beispielsweise wird über die Leber entgiftet und über den Darm ausgeschieden. Die Nieren scheiden über den Urin Abfallstoffe aus. Und die Lunge gibt über den Atem giftiges Kohlendioxid ab.

Entgiftung geschieht außerdem in den Zellen. Dieser Prozess wird Autophagie genannt. Dabei werden alte oder schädliche Bestandteile von den Zellen selbst recycelt. Dieser Vorgang lässt sich durch längere Essenspausen fördern. Fasten und auch Sport kann die Autophagie stimulieren.

Richtig ist jedoch auch, dass sich Umweltgifte wie Dioxine im Fettgewebe anreichern. Wird Fett abgebaut, werden die fettlöslichen Stoffe freigesetzt. Vor allem bei einer radikalen Gewichtsabnahme steigt dadurch die Konzentration der Substanzen im Blut an. Welche Langzeitfolgen das haben kann, ist laut Pfeiffer unklar.

Tipps, um den Alltag zu entgiften

Besser als eine Detox-Kur ist es, den Alltag zu entgiften. Die Stiftung Warentest gibt vier Tipps:

Rauchstopp: Schon nach drei Tagen bessert sich die Funktion der Atemwege, nach einer Woche sinkt der Blutdruck.

Alkoholverzicht: Wer mehrere Wochen auf Alkohol verzichtet, hilft der Leber sich zu erholen. Alkohol steigert außerdem in jeder Menge das Risiko etwa für Darmkrebs.

Bunt essen: Viel Obst, Gemüse und Vollkorn, dafür weniger Fleisch – durch eine vollwertige Pflanzenkost sinkt das Krebsrisiko.

Bewegung: Sport verhindert Übergewicht und verlängert das Leben. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten mäßige oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche.

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