Ein Schnitt in den Finger, eine Schürfwunde am Arm oder ein Dorn im Fuß – Verletzungen wie diese sind schnell passiert. Wer sich eine Wunde zugezogen hat, tut gut daran, diese erst einmal zu reinigen, Fremdkörper zu entfernen und dann zu desinfizieren. Danach schützt ein Pflaster, im Fachjargon Wundschnellverband genannt, vor Keimen, Schmutz, Scheuern und Austrocknen. Es unterstützt die Wundheilung, die meist 21 Tage dauert und in drei Phasen verläuft.
Es gibt eine große Auswahl an Pflaster
Klassische Pflaster schützen die Wunde und nehmen Sekret auf. Allerdings verkleben sie mit der Wunde, sodass beim Pflasterwechsel die
{{::tip::standard::Klassische Pflaster sollten täglich gewechselt werden. Dabei wird die Haut gereizt und kann sich im Extremfall sogar ablösen. Daher sind für empfindliche Haut und besonders für die dünne Haut im Alter spezielle Kleber sinnvoller. Neu und besonders schonend sind Pflaster mit Silikonkleber. Sie reißen beim Entfernen weniger Hautzellen ab und lassen sich nach dem Abziehen sogar erneut aufkleben, etwa wenn man nicht richtig „getroffen“ hat.::}}
Wundruhe gestört wird. Es schmerzt und frisch gebildete Zellen werden herausgerissen. Daher sind die Wundauflagen häufig mit perforierter Polyethylenfolie oder Aluminium beschichtet, um das Verkleben zu verhindern. Silberbeschichtete Wundauflagen wirken antibakteriell und beugen Wundinfektionen vor. Meterware zum Abschneiden ist praktisch und günstig, aber von den Seiten kann Schmutz eindringen. Rundum klebende Pflaster schützen die Wunde besser. Wasserfeste Pflaster, die rundherum kleben, schützen vor Nässe bei der Arbeit und können beim Duschen getragen werden. Da die Trägerfolie atmungsaktiv ist, gibt es keinen Feuchtigkeitsstau.
Spezielle Pflasterformen, beispielsweise für die Fingerkuppen oder lange Klebestreifen für die Finger sind im Alltag praktisch.
Hydrogelpflaster haben Vorteile
Ideal sind für oberflächliche Schürf- und Risswunden sowie Blasen sind Hydrogelpflaster. Sie haben nach außen eine durchsichtige Trägerfolie. Diese ist wasserfest, sodass von außen nichts in die Wunde eindringen kann. Gleichzeitig ist sie atmungsaktiv, Feuchtigkeit staut sich darunter keine. Vor dem Aufkleben muss die Wunde sauber, trocken und fettfrei sein, also keine Salbe auf der Wunde verwenden.
{{::tip::standard::Pflaster mit blutstillender Wirkung enthalten in der Wundauflage einen Zusatz, der die Blutgerinnung fördert. Sie können praktisch sein, wenn der Verletzte ein blutgerinnungs-
hemmendes Mittel einnimmt. Selbst kleine Wunden bluten recht lange und können mit diesen Pflastern schneller unter Kontrolle gebracht werden. Für stark blutende Wunden sind sie jedoch ungeeignet.::}}
Hydrogelpflaster haben einen Gelkern aus Wasser, Gelbildnern und Feuchthalte-
mitteln, mit dem die Wunde bedeckt wird. Dieser Gelkern nimmt Feuchtigkeit auf und entwickelt sich zu einer Art Blase, die im Laufe der Zeit wächst. Damit das Pflaster rundherum weiter kleben bleibt, muss es von Anfang an einige Zentimeter größer als die Wunde gewählt werden. Hat die Gelblase den Pflasterrand erreicht, ist das Pflaster zu wechseln. Dazu reißt man es nicht herunter, sondern zieht es parallel zur Haut seitlich weg. Ein solches Pflaster kann bis zu sieben Tage auf der Wunde bleiben. Damit relativiert sich auch der höhere Preis.
Ungeeignet sind Hydrogelpflaster für infizierte Wunden. Diese machen sich bemerkbar durch Juckreiz, Schmerz, Rötung oder Wärmegefühl auf der Wunde. In diesem Fall entfernen Sie das Pflaster, behandeln mit einer antibakteriellen Salbe, etwa mit Polyvidon-Jod, oder suchen in ernsteren Fällen Ihren Arzt auf.
Das Prinzip der feuchten Wundheilung lässt sich auch mit Wundgelen erreichen, die einen befeuchtenden Film auf der Wunde bilden.
Sprühpflaster, wenn es schnell gehen muss
Manchmal soll es schnell und unkompliziert gehen. Oder auf die verletzte Stelle lässt sich ein Wundschnellverband nur schwierig aufkleben. Dann sind Sprühpflaster praktisch.
Sie enthalten Lösungsmittel, indem Filmbildner gelöst sind. Sprühpflaster werden auf die trockene Wunde gesprüht und bilden dort einem dünnen, wasserdichten Schutzfilm. So wird die Wunde vor dem Eindringen von Schmutz und Wasser geschützt. Mit der Zeit löst sich der Film von selbst auf. Geeignet sind Sprühpflaster für oberflächliche Wunden, die nicht bluten. Sie dürfen nicht auf Brandwunden oder Schleimhäuten angewendet werden. Der Behälter steht unter Druck. Er darf somit keiner Sonneneinstrahlung oder großen Hitze, beispielsweise im Auto, ausgesetzt werden.
Darüber hinaus es gibt eine Vielzahl von weiteren Pflastern für spezielle Zwecke, so dass es sinnvoll ist, das eine oder andere in der Hausapotheke griffbereit zu haben.
Sollen Wunden feucht oder trocken abheilen?
Weit verbreitet ist immer noch die Ansicht, dass eine Wunde trocknen muss. Dabei ist eine feuchte Wundheilung besser. Nimmt ein Gelkissen als Wundauflage Sekret auf oder gibt es Feuchtigkeit an die Wunde ab, schafft das ein ideales, feuchtwarmes Wundklima. Wunden heilen dann schneller. Es bildet sich keine Borke und das Risiko für Narben ist geringer. Außerdem ist der Pflasterwechsel schonender. Ärzte nutzen dieses Prinzip auch bei der Behandlung chronischer Wunden. Sie können entsprechende Spezialprodukte zur Wundversorgung verordnen.
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