FSME-Infektion durch Rohmilch ist möglich

Grundsätzlich ist es möglich, sich durch den Verzehr von Rohmilch mit FSME zu infizieren. Das kommt aber nur sehr selten vor. Dennoch sollte Rohmilch vor dem Verzehr abgekocht werden.

Die Frühsommer-Meningoenze­phalitis (FSME) wird in den meisten Fällen durch Zecken übertragen. Es ist jedoch auch möglich, sich durch den Verzehr von Rohmilch mit FSME zu infizieren. Die Virus-Erkrankung kann in schweren Fällen zu einer Entzündung des zentralen Nervensystems führen.

Neben den Menschen können sich auch Nutztiere durch Zeckenstiche mit dem Virus infizieren. Bei einer Infektion vermehrt sich das Virus im Körper des Tieres. Es kann dann für einen Zeitraum von wenigen Tagen über die Milch ausgeschieden werden, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Deshalb ist eine Infektion über Rohmilch möglich, aber selten.

Vereinzelte Krankheitsausbrüche sind dem BfR zufolge in den Jahren 2005 und 2006 nach dem Verzehr von Ziegen-Rohmilch aus Estland, Lettland und der Slowakei berichtet worden. 2008 erkrankten in Österreich vier Personen nach dem Verzehr eines Frischkäses aus Ziegen-Rohmilch. 2016 sind in Baden-Württemberg zwei FSME-Fälle nach dem Verzehr von Ziegen-Rohmilch bekannt geworden.

FSME-Erreger sind hitzeempfindlich und werden durch ausreichendes Erhitzen der Milch, zum Beispiel durch Pasteurisieren, Ultrahocherhitzen oder Abkochen, sicher abgetötet. Zum Schutz vor diesen Viren, ebenso wie vor anderen Krankheitserregern, sollte Roh­milch deshalb vor dem Verzehr unbedingt abgekocht werden.