Corona Blutspenden

Es mangelt an Blutspenden

Kliniken schalten wieder auf Normalbetrieb. Es wird zunehmend mehr operiert und der Bedarf an Blutpräparaten steigt. Allerdings fallen aufgrund aktueller Sicherheitsmaßnahmen Spendetermine aus, Blutspenden fehlen.

„Normalerweise fahren wir in den Regierungsbezirken Detmold und Münster etwa zwölf Blutspendetermine täglich“, erklärt Claudia Müller, Pressesprecherin vom DRK-Blutspendedienst West aus Münster. Doch seit Beginn der Corona-Pandemie im März fallen immer wieder eingeplante Blutspendetermine aus, weil die vorgesehenen Spendelokale dafür zu eng sind.

Nach derzeitigem Wissensstand wird das Virus SARS-CoV-2 nicht über Blut übertragen.

Wo es möglich war, sei man auf Örtlichkeiten wie Fest- oder Turnhallen ausgewichen. Nehmen die Schulen aber sukzessive ihren Unterricht wieder auf, stehen diese Räumlichkeiten womöglich nicht mehr oder nur bedingt für Blutspendeaktionen zur Verfügung, befürchtet das DRK.

Hinzu kommt, dass auch alle Blutspendemobile bis mindestens August aus dem Terminplan gestrichen wurden.

Im Mai fehlten 4640 Blutspenden

„Im Monat Mai sind in Westfalen-Lippe wegen Corona 104 Blutspendetermine ausgefallen. Für diese Blutspendetermine waren 4640 Blutspender eingeplant“, informiert Claudia Müller. Damit konnten im Mai mehr als 10  000 Blutspendepräparate nicht hergestellt werden.

Erfahrungsgemäß gibt es immer Phasen, in denen weniger Menschen Blut spenden. Dazu zählen vor allem Ferienzeiten und Hitzeperioden. Doch jetzt bleiben aufgrund der Angst vor einer Infektionsgefahr mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auch etliche potentielle Spender Zuhause.

Wer derzeit nicht Blut spenden darf

- Ausgeschlossen von der Blutspende sind derzeit Personen, die sich in den letzten zwei Wochen außerhalb der EU oder der Staaten des Europäischen Freihandelsabkommens aufgehalten haben.
- Personen, die Kontakt zu einem nachweislich am Coronavirus Erkrankten hatten oder die Kontakt zu jemandem hatten, für den ein Verdachtsfall vorliegt, müssen zwei Wochen warten, bevor Sie Blut spenden können.
- Personen, die mit dem Coronavirus infiziert oder daran erkrankt sind, dürfen erst vier Wochen nach Ausheilung Blut spenden.

Dabei wurden die Abläufe auf den Blutspendeterminen entsprechend angepasst und Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um diese Termine für alle Beteiligten sicher zu halten. Entnahme- und Ruheliegen stehen in einem Mindestabstand von 1,5 bis 2 m von einander entfernt.

Neue Sicherheitsvorkehrungen bei Blutspende

Mit Flatterband abgegrenzte Flächen oder Markierungen auf dem Boden weisen den Blutspendern den Weg zu den Liegen und dem DRK-Blutspende-Team. Dieses trägt Schutzkleidung und ermittelt im Vorfeld der Blutabnahme, ob ein Spender geeignet ist oder nicht. (Über allgemeine Voraussetzungen zur Blutspende berichteten wir)

Dazu muss ein Fragebogen zur Gesundheit ausgefüllt werden. Es werden Puls, Blutdruck und Körpertemperatur gemessen. Bei einer Körpertemperatur von mehr als 37,5°C darf kein Blut gespendet werden. Der Blutfarbstoff (HB)-Wert wird über die Fingerkuppe statt über das Ohrläppchen ermittelt und darf nicht zu niedrig sein.

Blutspender haben sich vor Eintritt in das Blutspendelokal die Hände zu desinfizieren und einen Nasen-Mund-Schutz zu tragen.

Der obligatorische Imbiss entfällt, stattdessen gibt es Lunchpakete „To go“.

Den vollständigen Beitrag können Sie nachlesen auf den Gesundheitsseiten im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben vom 12. Juni 2020 in Folge 24.

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