Ertrinken

Ertrinken geschieht lautlos

Menschen ertrinken oft unbemerkt, ohne dass Umherstehende etwas davon mitbekommen. Denn der Ertrinkende strampelt weder wild um sich, noch kann er um Hilfe rufen.

Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 400 Menschen durch Ertrinken. In vielen Fällen werden sie dabei von anderen Badegästen beobachtet. Diese greifen nicht ein, weil sie die Situation falsch einschätzen. Denn Ertrinken geschieht unauffällig ­- ohne Gestrampel und Geschrei. Darauf macht die Internet-Plattform Nordsee24 aufmerksam.

Dass Menschen in der Regel lautlos ertrinken, ist auf instinktive Reaktionen des Körpers zurückzuführen. So sind ertrinkende Menschen in den meisten Fällen physiologisch nicht dazu fähig, um Hilfe zu rufen. Das Atmungssystem ist in erster Linie auf das Atmen ausgelegt, Sprache ist zweitrangig. Das bedeutet, bevor jemand sprechen kann, muss die Atmung sichergestellt sein. Da sich der Mund aber beim Ertrinken unter der Wasseroberfläche befindet und nur kurzzeitig wieder aus dem Wasser auftaucht, ist die Zeit zum Ausatmen, Einatmen und für eine Hilferuf zu kurz.

Ein Ertrinkender ist ebenso nicht in der Lage zu winken. Die Arme werden instinktiv seitlich ausgestreckt und von oben auf die Wasseroberfläche gedrückt. Diese Schutzfunktion soll den Körper über der Wasseroberfläche halten.

Während der Dauer des Ertrinkens befindet sich der Körper aufrecht im Wasser. Der Kopf liegt tief im Wasser und der Mund ist etwa auf Höhe der Wasseroberfläche. Dabei ist der Kopf geneigt und der Mund geöffnet.

In der Regel können sich Ertrinkende nur 20 bis 60 Sekunden an der Wasseroberfläche halten, bevor sie untergehen.

Wer sich nicht sicher ist, ob sich eine badende Person in Not befindet, sollte sie ansprechen und fragen „Geht es dir gut?“. Kann die Person antworten, geht es ihr wahrscheinlich gut. Antwortet sie nur mit einem leeren Blick, bleibt nur wenig Zeit, sie zu retten.

Ein Tipp an Eltern: Kinder, die im Wasser spielen, machen Lärm. Wenn sie still werden, kann es schon zu spät sein.