Sie hatten schon einmal Windpocken, diese stark juckenden Bläschen auf der Haut? Ja, dann können Sie ebenfalls an einer Gürtelrose erkranken. Auch dabei entwickelt sich in der Regel ein Hautausschlag mit Bläschen. Doch die befallenen Hauptregionen schmerzen mehr als das sie jucken.
Das Risiko daran zu erkranken und Komplikationen zu entwickeln, steigt mit dem Alter und bei Abwehrschwäche.
Gürtelrose durch Zoster-Virus
Sowohl Windpocken als auch Gürtelrose werden durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Diese gehören zur Gruppe der Herpesviren und sind sehr ansteckend. Menschen kommen in der Regel im frühen Kindes- und Jugendalter mit den Viren in Kontakt und erkranken zunächst an Windpocken.
Bislang nicht erkrankte Menschen können aber auch im Erwachsenenalter durch direkten Kontakt mit den Viruserregern an Windpocken erkranken. Ausnahme sind Geimpfte. Heutzutage wird meist im frühen Kindesalter vorbeugend gegen Windpocken geimpft.
So beugen Sie einer Gürtelrose vor
Wer sich gegen Gürtelrose impfen lässt, kann dieser Zweiterkrankung durch Herpes-Zoster-Viren zu über 90% vorbeugen. Derzeit besteht die Möglichkeit zur Impfung mit dem Totimpfstoff Shingrix. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese Impfung für Erwachsene ab 60 Jahren. Bei Menschen mit schweren Erkrankungen, wie beispielsweise Immunschwächen oder Krebs, kann die Impfung auch ab 50 Jahre sinnvoll sein.
Nach Abheilen der Krankheit verbleiben die Viren allerdings lebenslang im Körper. Dabei ziehen sie sich in Nervenknoten entlang des Rückenmarkes und der Nervenbahnen zurück. Von hier aus können die Viren reaktiviert und dann am betroffenen Nerv entlang in die Haut wandern.
Die Viren vermehren sich in der Haut und es kommt zu dem typisch entzündlichen Ausschlag. Auch der Nerv ist betroffen und lässt von ihm versorgte Hautbereiche schmerzen. Nicht immer ist der Zweitkontakt mit den Varizella-Zoster-Viren Ursache für eine Gürtelrose.
Alles, was die Immunabwehr schwächt, kommt als Auslöser in Betracht. Dazu zählen physischer und seelischer Stress, andere Virusinfekte, Krebsleiden und das Immunsystem unterdrückende Medikamente. Aber auch eine intensive UV-Bestrahlung kann die Viren in den Nervenzellen reaktivieren.
Gürtelrose verursacht Bläschen und Schmerzen
Die Beschwerden sind häufig ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen. Es kann auch Fieber auftreten. Durchaus ein paar Tage vorher merkt man ein Brennen bzw. Stechen, einschießende Schmerzen im Bereich des Rückens oder Gesichtes und viele spüren leichte grippeähnliche Symptome.
Nach ein paar Tagen beginnen oft erst die Hautausschläge, auch Zoster genannt. Sie treten häufig an Stellen im Bereich des Brustkorbes oder Bauches auf. Der Ausschlag kann aber auch im Halsbereich, auf der Kopfhaut und im Gesicht auftreten. Dort ist er häufig mit Komplikationen verbunden.
Gürtelrose möglichst früh therapieren
Gegen die Schmerzen und die Entzündung werden meist symptomlindernde Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Novaminsulfon verabreicht. Um die Bläschen schneller abtrocknen zu lassen und die Schmerzen zu lindern, lassen sich zusätzlich antiseptische und juckreizstillende Tinkturen, Lotionen oder Puder auf die Haut auftragen.
In der Regel heilt die Gürtelrose innerhalb von einigen Wochen aus. Verursacht sie jedoch eine akute Nervenentzündung mit starken Schmerzen, können diese chronisch werden und noch Monate bis Jahre bestehen bleiben. Tritt die Gürtelrose im Gesicht auf, kann sie Augen und Ohren schädigen. Es kann zur Infektion der Augenhornhaut mit Sehstörungen und Hornhautschäden kommen.
Sind Hör- und Gesichtsnerven betroffen, kann das Hören vermindert sein oder es zu Lähmungen im Gesicht kommen. Unter anderem bei einer Gürtelrose im Kopf-Hals-Bereich und bei schweren Verläufen werden spezielle Medikamente gegen die anhaltenden Nervenschmerzen verabreicht. Gegen die Vermehrung des Herpes-Zoster-Virus selbst kann eine antivirale Therapie erfolgen.
Den vollständigen Beitrag können Sie nachlesen auf den Gesundheitsseiten im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben vom 22. Mai 2020 in der Folge 21.
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