Ernährung

Ernährungsstrategie NRW sollte Kinder statt Kantinen fördern

Dass sich die das Land NRW mit dem Thema Ernährung befasst, findet Regina Selhorst, Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbands, gut. Doch die Strategie packt die Kernprobleme nicht an.

Frau Selhorst, ein Schwerpunkt der Ernährungsstrategie NRW ist die Förderung einer regionalen, saisonalen und nachhaltigen Versorgung, vor allem in Kantinen. Das hört sich gut an, oder?

Grundsätzlich begrüßen wir eine Ernährungsstrategie. Wir Landfrauen arbeiten schon lange daran, die Ernährung in die Politik zu bringen, damit endlich etwas passiert. Die Regale in den Supermärkten werden immer mehr mit Fertigprodukten gefüllt und nur noch wenige Menschen können einen Rotkohl zubereiten. Vor allem muss die Alltagskompetenz gefördert werden. Die Verbraucher müssen wissen, wie sie Nahrung zubereiten und wie sie einen Haushalt führen. Das wäre die Autobahn. Stattdessen nimmt sich die Ernährungsstrategie eine Nebenstrecke vor, indem sie ihren Schwerpunkt auf die Außer-­Haus-Verpflegung setzt.

Kommt die Ernährungsbildung in der Ernährungsstrategie also zu kurz?

Ernährungsbildung ist mit drin, aber nur am Rande. Im Mittelpunkt steht die Kantinenverpflegung. Kantinen haben jedoch ein gedeckeltes Budget. Wenn sie mehr regionale und saisonale Produkte einsetzen sollen, wird es teurer. Es ist zwar gut, Verbindungen zu Erzeugern zu schaffen – wie es die...