Das Angebot an gesundheitsbezogenen-Apps ist groß. Mehr als 100 000 Apps sind es in der Kategorien „Gesundheit und Fitness“ und „Medizin“. Sie dienen unterschiedlichen Zwecken und werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Sie haben abweichende Funktionen und auch unterschiedliche Zielgruppen.
Welche Art von Gesundheits-Apps es gibt
Manche Apps, wie Fitnesstracker, Schrittzähler oder Ernährungs-Apps, sollen helfen gesund zu leben und sich gesundheitsbewusst zu verhalten. Andere sind service-orientiert, erinnern etwa an die Einnahme notwendiger Medikamente und an Arzttermine oder sie lassen sich als Tagebücher für Symptome und Krankheitsverläufe nutzen. Sie werden beispielsweise von Krankenkassen angeboten.
Darüber hinaus gibt es medizinische Apps, die unterstützend eingesetzt werden, um Diagnosen zu stellen oder Therapien zu begleiten. Manche unterstützten beispielsweise Diabetiker bei der Überwachung der Blutzuckerwerte, andere erkennen Herzrhythmusstörungen.
Täglich erscheinen neue Gesundheits-Apps. Ob diese qualitativ hochwertig sind und datenschutzkonform arbeiten, ist oft schwierig zu beurteilen. „App-Check“ ist eine Informations- und Bewertungsplattform für gesundheitsbezogene Apps. Sie ist ein Angebot des Zentrums für Telematik und Telemedizin (ZTG) aus Bochum, finanziert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW.
Erfahren Sie mehr über App-Check
App-Check bewertet Apps in Hinblick auf rechtliche Aspekte wie Datenschutz und auf technische Funktionalität und Sicherheit. Um eine App inhaltlich bewerten zu können, arbeitet die Gesellschaft mit Vertretern aus der Selbsthilfe und medizinischen Fachgesellschaften zusammen. Patienten mit Diabetes und Lungenerkrankungen beispielsweise finden hier eine Auflistung von verschiedenen zertifizierten App-Anwendungen. Weitere Infos dazu: https://appcheck.de/zertifizierte-apps-2/
Bislang gibt es jedoch keine einheitlichen Qualitätskriterien für Gesundheits-Apps, was deren Inhalt, Funktion und den Schutz persönlicher Daten betrifft. Auch fehlt es an einer offiziellen Stelle in Deutschland, die unabhängig Apps bewertet. Vertrauenswürdige Anbieter können jedoch unabhängige Patientenorganisationen, Krankenkassen, medizinische/wissenschaftliche Fachverbände oder auch Forschungseinrichtungen wie Universitäten sein.
Manche Gesundheits-Apps gibt es auf Rezept
Manche Gesundheits-Apps gibt es auch schon auf Rezept. Seit Oktober 2020 haben Versicherte Anspruch auf eine Versorgung mit digitalen Gesundheits-Anwendungen (DiGA) wie es beispielsweise Apps sind.
Auf ärztliche Verordnung können die Kosten dafür von den Krankenkassen übernommen werden. Näheres dazu finden Sie im Internet unter https://diga.bfarm.de/de/verzeichnis
Orientierung über erstattungsfähige Gesundheits-Apps liefert ein Verzeichnis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Digitale Gesundheitsanwendungen, die hier gelistet sind, müssen gesetzlich festgelegte Anforderungen entsprechen.
{{::tip::standard::Längst nicht alle Gesundheits-App sind vertrauenswürdig. Hilfreiche Infos dazu finden Sie zum Beispiel beim Aktionsbündnis Patientensicherheit; beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; bei der Weissen Liste; beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder bei der Verbraucherzentrale.::}}
Dazu sind bestimmte Kriterien an Sicherheit, Funktionstauglichkeit, Qualität sowie Datenschutz und Datensicherheit zu erfüllen. Außerdem muss der Patient durch die Nutzung der DiGA einen medizinischen Nutzen haben. Durch sie muss sich etwa die Lebensqualität oder der Gesundheitszustand verbessern, die Dauer der Erkrankung verkürzen oder die Überlebensdauer verlängern.
Nachgeprüft und als Medizinprodukt zertifiziert werden die digitalen Gesundheits-Anwendungen über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Erst mit der Zulassung durch das BfArM wird die DiGA ins Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendung gelistet. Bisher sind hier etwa 20 digitale Gesundheitsanwendungen für verschiedene Krankheitsbilder aufgenommen. Sie umfassen diverse Diagnosen wie Adipositas, Angststörung, Arthrose, bösartige Tumore, Depression, Migräne, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Tinnitus oder diverse psychische Krankheitsbilder.
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