Weg mit den Übergewicht

Diäten

Die Hose ist zu eng, eine Bikini-Figur muss her oder hat der Arzt ein ernstes Wort wegen des Körpergewichts gesprochen? Erfahren Sie, welche Diäten sinnvoll sind und was Sie beim Abnehmen unterstützt.

Sie streben wieder ihr Normalgewicht an – und das möglichst dauerhaft? Eine Wunderpille dafür gibt es leider nicht. Aber aussichtslos ist Ihr Vorhaben dennoch nicht.

Langfristig angelegte Ernährungsprogramme führen Sie zum Ziel. Den größten Erfolg beim Abnehmen versprechen Diäten, die auf gesundes, kalorienreduziertes Essen, regelmäßige Bewegung und eine dauerhafte Verhaltensänderung setzen.

Progamme, die beim Abnehmen helfen

Verschiedene Abnehm-Programme beeinflussen auch Begleiterkrankungen wie einen Bluthochdruck günstig. Dazu zählt die Dash-Diät. Sie fußt auf Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und fettreduzierten Milchprodukten. Von rotem Fleisch, Salzigem und Süßem soll nur wenig verzehrt werden.

Ähnlich funktioniert auch die Mittelmeer-Diät. Diese erlaubt zusätzlich aber den Genuss von Fisch und Olivenöl. Gesättigte Fette aus Fleisch und Milchprodukten dürfen nur wenig gegessen werden. Auch die Weight Watchers-Diät wirkt sich positiv aus.

Haben Sie das gewusst?

Wer Übergewicht vorbeugen möchte, sollte nachts ausreichend lange schlafen. Chronischer Schlafmangel oder Schichtarbeit fördert Fettleibigkeit (Adipositas) und Diabetes Typ II. Außerdem sind Reduktionsdiäten weniger erfolgreich, wenn zu wenig geschlafen wird. Hintergrund ist ein Einfluss auf den Fett- und Glucosestoffwechsel.

Lässt sich die Ernährung nicht erfolgreich umstellen und führen Bewegungsprogramme nicht zum Erfolg, sind Mittel zum Abnehmen sinnvoll. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Bodymass-Index (BMI) über 35 kg/m² liegt oder ein Bauchumfang über 102 cm bei Männern bzw. über 88 cm bei Frauen vorliegt. Die Präparate sind aber nicht Mittel der ersten Wahl, wie die S3-Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“ aussagt.

So errechnen Sie Ihren Body-Mass- Index (BMI): Körpergewicht (kg) geteilt durch die Körpergröße (m) im Quadrat. Liegt der BMI über 24,9 kg/m², spricht man von Übergewicht, bei Werten ab 30 kg/m² von Adipositas. (Bildquelle: Foto: timyee/stock.adobe.com)

Mittel, die bei Fettleibigkeit helfen können

Orlistat ist ein Arzneistoff zur Behandlung von Adipositas. Er kann von Erwachsenen ab einem BMI von 28 kg/m² unterstützend eingenommen werden. Orlistat hemmt körpereigene Enzyme, die Nahrungsfette spalten. Dadurch können Fette nicht resorbiert werden, verbleiben im Darm und werden ausgeschieden. Aber Vorsicht: Wer zu fett isst, bekommt Durchfall.

Und weil der Körper mit dem Fett auch Vitamine ausscheidet, sollten diese bei längerer Anwendung ersetzt werden. Ebenfalls kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen. So verhüten orale Kontrazeptiva wie die „Pille“ nicht mehr sicher. Wer in den ersten vier Wochen der Orlistat-Einnahme keine zwei Kilogramm Körpergewicht verliert, sollte das Präparat wegen mangelnder Wirksamkeit absetzen.

Formuladiäten werden in Form von Shakes oder Suppen verzehrt. Das Pulver wird mit Wasser oder Milch angerührt und ersetzt die Mahlzeit. Sinnvoll sind sie ab einem BMI von 30 kg/m² und einer Begleiterkrankung, die eine Gewichtsabnahme von mindestens 10 kg erfordert. Maximal zwölf Wochen sollten Sie sich ausschließlich davon ernähren. Dann sind allmählich normale Mahlzeiten aufzunehmen.

Davon lassen Sie besser die Finger

Von Diäten, die einseitig sind, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt ist und die nicht ausdrücklich Bewegung empfehlen, lassen Sie besser die Finger:

Fettbinder: Polyglucosamine wie Chitosane werden aus Schalen von Krebstieren gewonnen. Da sie Fette binden, werden sie technisch zur Klärung von Abwasser genutzt. Daraus folgt die Annahme, dass sie auch im Verdauungstrakt Fette binden, so dass diese nicht resorbiert werden.

Quellstoffe: So genannte Sättigungskapseln enthalten Mehrfachzucker wie Glucomannan. Es wird aus pflanzlichem Material gewonnen und kann bis zum 50-Fachen seines Gewichts an Wasser aufnehmen. Durch diesen Quelleffekt soll es dafür sorgen, dass bis zur Sättigung nicht so viel gegessen wird. Die durchschnittliche Gewichtsreduktion in Studien beträgt jedoch lediglich 200g.

Ballaststoffe: Aus Expertensicht wirken Ballaststoffe wie Beta Glucane nicht. Das gilt auch für Fatburner-Pillen, die Stoffe aus Bitteren Orangen und teilweise Coffein enthalten. Sie können außerdem Herzrasen und Atemnot verursachen. Bei Mitteln, die Grünen-Kaffee-Extrakt enthalten, ist die Studienlage uneinheitlich. Sie sollen durch die enthaltene Chlorogensäure die Fettsynthese in den Fettzellen hemmen.

Den vollständigen Beitrag finden Sie auf den Gesundheitsseiten der Wochenblattausgabe 2/2019.

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