Diabetes: Neue Arzneien auf dem Markt

In der Diabetes-Therapie wird viel geforscht. Immer neue Medikamente sollen das Leben der Patienten verbessern.

In Deutschland leben inzwischen etwa 7 Mio. Menschen mit Diabetes. Ihnen ist zu empfehlen, hin und wieder ihre Therapie überprüfen zu lassen. Denn es kommen ständig neue Antidiabetika auf den Markt, mit denen sich die Stoffwechsellage möglicherweise verbessern oder der Therapiealltag vereinfachen lässt. Einige davon stellen wir hier vor.

STLG-2-Hemmer

Zur Wirkstoffgruppe der STLG-2-Hemmer gehört zum Beispiel Dipagliflozin (Handelsname Forxiga) und Empagliflozin (Jardiance). Anders als andere Antidiabetika wirken diese Mittel unabhängig von dem blutzuckersenkenden Hormon Insulin. Sie sorgen vielmehr dafür, dass ein Teil des Zuckers mit dem Harn ausgeschieden wird. STLG-2-Hemmer sind seit November 2012 in der EU zugelassen.

Voraussetzung für die Therapie mit diesen Wirkstoffen ist eine gute Nierenfunktion. Die wesentlichen Nebenwirkungen sind bedingt durch die erhöhte Zuckerkonzentration im Harn. Es kann zum Beispiel bei Frauen zu Scheidenpilzen kommen.

GLP-1-Rezeptor-Agonisten

Ganz anders wirken so genannte GLP-1-Rezeptor-Agonisten, wie Exenatide (Byetta) oder Liraglutid (Victoza). Sie steigern die Insulinsekretion, wenn der Blutzucker steigt oder bereits zu hoch ist, aber nicht, wenn er normal oder zu tief ist. Sie senken die Ausschüttung des Blutzucker-erhöhenden Hormons Glukagon, aber nur dann, wenn der Blutzucker nicht zu tief ist. Üblich ist es, den Wirkstoff einmal pro Woche zu verabreichen – unter die Haut injizieren. Vor allem zu Beginn der Therapie kann es zu Übelkeit kommen. Eine Therapie mit diesen Mitteln ist möglich bei Typ-2-Diabetes, wenn andere Mittel den Blutzucker nicht mehr ausreichend senken.

DPP-4-Hemmer

Ebenfalls an das GLP-1 knüpft die Therapie mit Dipeptidylpeptidase 4-Hemmern, kurz DPP-4-Hemmern, an. DPP-4 ist ein Enzym, welches das Hormon GLP-1 inaktiviert. DPP-4-Hemmer unterstützen die Insulinausschüttung. Zur Wirkstoffgruppe der DPP-4-Hemmer gehören zum Beispiel Sitagliptin (Januvia, Xelevia), Saxagliptin (Onglyza) und Vildagliptin (Galvus, Eucreas).

Jeder ist anders

Neue Mittel wie die hier beschriebenen können bei vielen Diabetikern die Therapie verbessern. Dennoch gibt Dr. Young Hee Lee-Barkey, leitende Oberärztin am Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen, zu bedenken, dass nicht jede Therapie für jeden Patienten geeignet ist. „Nicht alles, was machbar ist, muss das Beste für den Patienten sein.“ Jeder Diabetiker ist anders, hat zum Beispiel andere Vorerkrankungen und eine andere Lebensweise. Deshalb braucht jeder von ihnen eine individuelle Therapie. Wul

Den vollständigen Beitrag mit Wirkungsweisen und Stoffwechselabläufen sowie Informationen zu dem neuen Insulin Glargin U300 lesen Sie in Wochenblatt-Folge 41, Seite 77.