Alltag in Corona-Zeiten: Nahezu nichts geht mehr ohne Händedesinfektion. In "systemrelevanten" Berufen gilt das einmal mehr. Desinfiziert werden aber auch Telefone, Griffe, Lichtschalter.
Und ein Jeder ist derzeit aufgerufen, sich nach dem Einkauf oder sonstigen Außenkontakten gründlich die Hände zu waschen bzw. zu desinfizieren. Die Hände merken es: Die Haut trocknet aus, wird rissig, brennt und juckt.
Händedesinfizieren ist besser als Waschen
{{::tip::standard::Die gegen das Corona-Virus empfohlenen Desinfektionsmittel enthalten Isopropanol oder Ethanol üblicherweise in einer Konzentration von 70 bis 80 %.::}}
Desinfektionsmittel mit den Alkoholen Isopropanol oder Ethanol denaturieren die Viren, stören aber auch die Struktur der äußeren Hautschicht. Sie lösen, ähnlich wie beim Waschen, die hauteigenen Fette heraus. Jedoch werden diese nicht wie beim Waschen abgespült, sondern wieder in die Haut eingerieben.
Die Haut wird also nicht entfettet, weshalb diese Methode verträglicher ist im Vergleich zum Waschen.
Glycerin als Feuchthaltemittel und Rückfetter machen Sinn, können aber bei empfindlichen Personen zum Beispiel mit Neurodermitis für Probleme sorgen. Nicht verwendet werden sollten Mittel mit Farb- oder Duftstoffen, da diese nicht zur Wirkung beitragen, aber die Haut reizen können.
Weitere antimikrobielle Zusätze sind überflüssig. Mittel, auf denen lediglich eine antibakterielle Wirkung beworben wird, helfen nicht gegen Viren.
Händewaschen entfettet die Haut
Empfohlen wird derzeit auch, sich häufiger die Hände zu waschen. mit handwarmem Wasser und Syndets, das sind seifenfreie Tenside, beseitigt man Schmutz von den Händen. Die Methode ist nach der Gartenarbeit gut, um sichtbaren Schmutz zu entfernen.
Aber sie stört auch den Aufbau der äußeren Hautschicht. Denn hauteigene Fette und andere Substanzen werden aus der Haut herausgelöst und gehen verloren, weil sie abgespült werden. Die Hände werden spürbar entfettet und können diese Substanzen nur verzögert ersetzen.
Außerdem wird Wasser in die obersten Hautschichten eingelagert. Das fühlt sich zunächst gut an, aber nicht von Dauer. Wird danach desinfiziert, wird das Desinfektionsmittel durch dieses Wasser verdünnt und wirkt schlechter.
Inhaltsstoffe der Waschmittel wie Parfum und andere Hilfsstoffe können selbst die Haut irritieren. Als besonders hautfreundlich gelten Tenside mit einem Zucker im Molekül, die so genannten Zuckertenside.
Handschuhe nur kurz tragen
Auch Handschuhe schützen vor Verschmutzung. Sie werden zum Schutz beispielsweise vor Flächendesinfektionsmittel getragen. Sie sind aber auch eine Dampfsperre.
{{::tip::standard::Unterziehhandschuhe aus Baumwolle können ein Kompromiss sein, um die Haut zu schonen.::}}
Unter dem Handschuh schwitzt die Haut. In diesem feuchten Klima wird die Hautbarriere geschädigt und Hautfette werden herausgelöst. Allein dadurch kann langfristig ein Handekzem entstehen. Durch das feuchte Milieu können auch Inhaltsstoffe aus den Handschuhen gelöst werden und in die Haut eindringen. Deshalb wird empfohlen, Handschuhe nicht länger als 15 Minuten zu tragen.
Den Beitrag können Sie nachlesen auf den Gesundheitsseiten im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben vom 16. Juli in der Folge 29/2020.
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