Modedrogen

Lachgas: Der Kick aus der Sahnekapsel

Das Einatmen von Lachgas aus Kapseln für Sahneaufschäumer sorgt für einen kurzen, aber heftigen Rausch. Der Spaß ist aber nicht ungefährlich, denn Lachgas kann zu Sauserstoffmangel im Körper führen.

Wenn jugendliche Kinder plötzlich größere Mengen Sahnekapseln kaufen, sollten Eltern aufmerksam werden. Es könnte sein, dass sie sich an dem darin enthaltenen Lachgas berauschen möchten. Nachdem der Partytrend in Ländern wie Großbritannien oder Dänemark schon länger zu beobachten ist, scheint er jetzt auch NRW erreicht zu haben. Die in Lippstadt erscheinende Tageszeitung „Der Patriot“ berichtet von größeren Funden von Sahnekapseln im Stadtgebiet von Erwitte.

Kurzer, heftiger Rausch

Worum geht es? In den Sahnekapseln, die eigentlich zum Aufschäumen von Sahne gedacht sind, ist N2O, besser bekannt als Lachgas, enthalten. Die Betroffenen atmen das Gas entweder direkt aus der Patrone, aus dem Sahnespender oder aus mit Lachgas gefüllten Ballons ein. Das führt zu einem kurzen, heftigen Rausch. Der Konsument ist benebelt und euphorisch. Geräusche und Sinneseindrücke verstärken sich. Gleichzeitig spürt er am ganzen Körper ein Kribbeln. Der Kick hält nur kurz an, von wenigen Sekunden bis zu drei Minuten.

Schäden am Nervensystem möglich

Der schnelle Spaß kann schwerwiegende Folgen haben. Denn das Gas verdrängt beim Einatmen den Sauerstoff im Körper. Das kann zu einem Sauerstoffmangel führen. Das zentrale Nervensystem kann geschädigt werden, was zu Lähmungen und körperlichen Behinderungen führen kann. Das Risiko steigt, wenn das Lachgas zusammen mit Alkohol oder anderen Drogen konsumiert wird. In Dänemark ist sogar von zwei Todesopfern durch „Hippy Crack“ – wie Lachgas auch genannt wird – die Rede.

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