Borreliose: Symptome erkennen

Viele Menschen haben unbemerkt eine Borreliose-Infektion durchgemacht. Welche Symptome auf die von Zecken übertragene Krankheit hinweisen, weiß Dr. med. Anne Schulze Everding.

Eine Borreliose verläuft nicht immer auffällig. Deshalb bemerken viele Menschen gar nicht, dass sie die von Zecken übertragene Erkrankung durchmachen. Doch es gibt Zeichen, an denen man die Infektion erkennen kann.

Sichtbar wird Borreliose am häufigsten durch eine Wanderröte. Diese entwickelt sich meist nach ein bis drei Wochen an der Stelle des Zeckenstiches. Von hier breitet sich die Wanderröte zum Rand hin aus mit typischerweise blasser oder bläulicher Verfärbung des Zentrums und gerötetem Rand. Typisch ist ein Durchmesser der Hautveränderung von über 4 cm. Gleichzeitig können Fieber und Kopfschmerzen vorhanden sein.

Therapie mit Antibiotika
Es gibt keinen Impfstoff gegen Borreliose. Die Infektion lässt sich aber mit Antiobiotika gut behandeln. Je früher damit begonnen wird, desto besser die Heilungsaussichten.

Wird nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass die Erkrankung sich ausbreitet und dann beispielsweise an mehreren Stellen des Körpers eine Wanderröte auftritt. Es kann sich auch im Frühstadium ein blau-rotes, knotiges Gebilde bevorzugt an Ohrläppchen oder Nase entwickeln.

Frühzeitig kann sich eine Neuroborreliose einstellen. Diese zeigt sich in Form einer nicht-eitrigen Hirnhautentzündung mit oder ohne Lähmung des Gesichtsnerven. Dabei zeigen die Patienten eine Lähmung einer, selten auch beider Gesichtshälften. Seltener kommt es zu Gelenk- oder Herzmuskelentzündung.

Spätstadien der Borreliose wie chronische Entzündungen von Gehirn und Rückenmark oder der Haut sind selten.

Viele Menschen befürchten, dass eine Borreliose chronische Schmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen verursachen kann. Verlaufsuntersuchunge haben aber gezeigt, dass solche Beschwerden nach einer Borreliose nicht häufiger sind als bei anderen Erkrankungen bzw. bei Kontrollpersonen. Glücklicherweise nimmt die Borreliose – abgesehen von wenigen Ausnahmen – einen guten Verlauf. Dr. med. Anne Schulze Everding, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugenderkrankungen