Beulen im Darm vorbeugen

Für Ausstülpungen im Darm werden oft Verstopfungen verantwortlich gemacht. Schmerzhaft wird es, wenn sich diese entzünden. Eine Ernährungsweise, die für eine gute Verdauung sorgt, beugt vor.

Als Divertikel werden Ausstülpungen der Darmschleimhaut bezeichnet. Treten diese gehäuft auf, ist von Divertikulose die Rede.

Die Erkrankung ist eine bei uns häufige Zivilisationskrankheit. Vermutlich hängt sie eng mit dem westlichen Ernährungs- und Lebensstil zusammen. Die genauen Auslöser sind jedoch ungeklärt. Auch eine Bindegewebsschwäche wird als Ursache diskutiert.

Da eine Divertikulose bei 70 bis 80 % der Betroffenen ohne Symptome besteht, ist sie eigentlich keine klassische Krankheit. Entzünden sich die Ausstülpungen jedoch, liegt eine Divertikulitis vor. Diese geht oft mit krampfartigen Schmerzen, Blähungen, Völlegefühl und Veränderungen des Stuhlgangs einher. Selten kann auch Fieber auftreten. In diesen Fällen wird eine medizinische Versorgung dringend empfohlen. Divertikel ohne Beschwerden bedürfen meist keiner Behandlung.

Verstopfung als Ursache

Eine der Hauptursachen für Ausstülpungen im Darm ist vermutlich, neben Übergewicht, die Verstopfung. Die Gründe dafür sind vielschichtig:

  • Stress,
  • zu geringe Flüssigkeitszufuhr,
  • Bewegungsmangel,
  • ballaststoffarme Ernährung,
  • psychische Belastungen,
  • bestimmte Medikamente, zum Beispiel blutdrucksenkende Mittel, Diuretika, also entwässernde Medikamente, Eisenpräparate und opioidhaltige Schmerzmittel,
  • Abführmittelmissbrauch und
  • zu wenig Zeit für einen geregelten Stuhlgang.

Dazu kommen Lebensgewohnheiten, die sich ungünstig auf den Darm auswirken. Beispielsweise essen wir zu viel und zu schnell, kauen zu wenig und verzehren zu wenig frische, aber zu viele stark verarbeitete Lebensmittel.

Durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten lässt sich also einer chronischen Verstopfung und somit auch einer Divertikulose vorbeugen. Wirkungsvolle Maßnahmen sind:

  • Sorgen Sie für ausreichend Bewegung.
  • Streben Sie Normalgewicht an.
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und Kauen.
  • Trinken Sie etwa 2 l Flüssigkeit über den Tag verteilt.
  • Essen Sie ballaststoffreich.

Ballaststoffe werden in wasser­unlösliche und wasserlösliche unterschieden. Zu den wasserunlöslichen zählen Zellulose, Hemizellu­lose und Lignin. Da sie sich überwiegend in den Randschichten von Getreidekörnern befinden, sind vor allem Weizenkleie und Vollkornprodukte gute Lieferanten. Wasser­unlösliche Ballaststoffe erhöhen die Stuhlmasse, verbessern aber nicht deren Gleitfähigkeit. Beim Verzehr ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig, da sie sich mit Wasser vollsaugen, bevor sie nahezu unverdaut ausgeschieden werden.

Besonders günstig sind die löslichen Ballaststoffe, zum Beispiel Pektin, Inulin, Guar, AgarAgar oder Beta­glucan. Sie dienen als Quellstoffe und machen den Stuhl gleitfähig. Zu finden sind sie vor allem in Obst und Gemüse, Nüssen, Lein- und Flohsamen. Haferkleie gilt wegen des hohen Gehalts an Beta­glucan als besonders effektiv.

Neben einer ballaststoffreichen Ernährung ist der regelmäßige Verzehr von Sauermilchprodukten, wie Kefir, Buttermilch, Naturjoghurt oder auch Sauerkraut, günstig für eine gute Darmflora. Als Darmflora werden die Bakterien im Dickdarm bezeichnet. Sie regulieren die Verdauung.

Langsame Umstellung

Eingeschränkt verzehrt werden sollten stopfende Lebensmittel, wie schwarzer Tee, Schokolade und Weißmehlprodukte. Auch viel rotes Fleisch gilt als ungünstig für die Darmflora.
Wichtig ist, dass eine Umstellung von relativ ballaststoffarmer zu einer Ernährung mit vielen Ballaststoffen langsam vollzogen wird. Sonst kann es zu Beschwerden, wie Blähungen und Bauchschmerzen, kommen. Sandra Kalter


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