Belastete Konservendosen

Bisphenol A kann bereits in sehr geringen Mengen das Hormonsystem stören und schädlich für die Fortpflanzung sein. Jetzt wurde die Chemikalie in Lebensmittelkonserven gefunden.



Bei einer Untersuchung von Lebensmittelkonserven hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in mehr als der Hälfte der Proben eine Belastung mit Bisphenol A (BPA) festgestellt. Von 26 in Stichproben ausgewählten Produkten aus den Sortimenten von Rewe, Lidl, Aldi, Netto, Penny und Edeka enthielten 14 Produkte die Substanz.

BPA ist häufig in Kunststoffen zu finden, mit denen das Innere von Konservendosen ausgekleidet wird, um sie vor Korrosion zu schützen. BPA kann sich aus der Beschichtung lösen und in das Lebensmittel übergehen. Die Chemikalie wirkt ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen. Dem BUND zufolge belegen viele Studien, dass BPA bereits in sehr geringen Mengen das Hormonsystem stören und schädlich für die Fortpflanzung sein kann. Unter anderem würden Unfruchtbarkeit, Prostata- und Brustkrebs, Diabetes Typ 2, Immunschwäche und Übergewicht mit BPA in Verbindung gebracht. Deshalb fordert der BUND ein EU-weites Verbot von Bisphenol A.

Etwas anders schätzt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Gefahr ein, die von Bisphenol A für den Menschen ausgeht. In einem Gutachten aus dem Jahr 2015 kommt sie zu dem Schluss, dass BPA kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt, da die Verbraucher sehr viel weniger Bisphenol A aufnehmen als die Mengen, die gesundheitlich bedenklich wären.

Ob eine Konservendose BPA enthält, ist unter Umständen an der Recycling-Nummer zu erkennen. Die Nummer 7 in dem Dreieck aus Pfeilen kennzeichnet „andere Kunststoffe“. Darunter fällt auch Polycarbonat, in dem sich BPA verbirgt. Wul