Ein Erkältungshusten beginnt etwa drei Tage lang mit einem Reizhusten. Die Schleimhäute sind trocken und entzündet. Es folgt eine etwa einwöchige Phase, in der die Schleimhäute Schleim produzieren. Danach kann durchaus längere Zeit ein lästiger trockener Husten andauern. Auch nach einer überstandenen Corona-Erkrankung kann der Husten noch einige Zeit quälen.
{{::tip::standard::Die bekannten Hustenstiller Codein, Dihydrocodein oder Noscapin sind verschreibungspflichtig. Verwenden Sie diese verordneten Hustenmittel bitte nicht für andere Familienmitglieder. Bei einigen Menschen führt die übliche Dosis Codein zu Überdosierungen mit entsprechenden Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Atemdepression oder Verstopfung. Für Kinder ist wegen der Nebenwirkungen Codein erst ab 12 Jahren zugelassen.::}}
Mittel gegen Reizhusten sind sinnvoll, weil das ständige Husten die sowieso schon gereizten Schleimhäute immer mehr reizt. Außerdem tragen anstrengende Hustenanfälle und eine gestörte Nachtruhe nicht zur Genesung bei.
Bekannte Hustenstiller schalten den Hustenreflex im Gehirn ab, deshalb wird ihre Wirkung als zentral bezeichnet. Sie schlagen zuverlässig an, haben wegen ihrer Wirkungsweise jedoch gemeinsame Nebenwirkungen.
Manche Menschen reagieren mit Müdigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auf die Einnahme. Probieren Sie die Verträglichkeit aus. Denken Sie daran, dass Sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder mit Maschinen arbeiten sollen, wenn ein Medikament müde macht.
Es gibt unterschiedliche Hustenstiller
Der Hustenstiller Pentoxyverin wird – je nachdem, wie heftig der Husten quält – bis zu viermal täglich genommen. Soll es zur Nacht wirken, wird es etwa eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen genommen. Meldet sich der Husten nach sechs Stunden wieder, kann eine weitere Einnahme in den frühen Morgenstunden nötig sein.
{{::tip::standard::Passen Sie bei Kombinationen mit Hustenstillern auf. Sind sie in Kombipräparaten gegen Erkältung enthalten, kann beispielsweise die vermeintliche Grippetablette bei der Arbeit die Aufmerksamkeit beeinträchtigen.
Hustenstiller in Kombination mit Alkohol sorgen ebenfalls verstärkt für Müdigkeit.
Nehmen Sie weitere Medikamente ein, besprechen Sie die Kombination mit dem Apotheker.
Bei festsitzendem Schleim sollten Sie den Hustenlöser am Tage bis spätestens um 16 Uhr nehmen und den Hustenstiller nur zur Nacht gegen den Hustenreiz. Die Mittel zeitversetzt nehmen. ::}}
Bei Kindern ab zwei Jahren wird nach dem Körpergewicht dosiert. Das Mittel ist als Tropfen, Saft oder Lutschtablette erhältlich. Bei Lutschtabletten wird der Wirkstoff resorbiert und wirkt sechs Stunden lang.
Natürlich sind zwischen den Einnahmen lindernde Maßnahmen wie heiße oder eiskalte Getränke oder Lutschbonbons erlaubt. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten hilft. Auch Lakritz- oder Eucalyptusbonbons, ein Stückchen Bitterschokolade oder Hustentee haben sich bewährt.
Hustenstiller für Kids und Schwangere
Der Wirkstoff Dextrometorphan wird unter verschiedenen Handelsnamen und auch in Kombinationspräparaten vertrieben. Er ist der einzige Hustenstiller, der während der Schwangerschaft kurzzeitig genommen werden darf, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. In der Stillzeit ist er nicht erlaubt.
Pflanzliches versuchen
Die meisten pflanzlichen Mittel gegen Reizhusten enthalten Schleimstoffe, die die gereizten Schleimhäute abdecken. Es handelt sich um Extrakte aus Eibisch, Isländisch Moos oder Spitzwegerich. Sie wirken als Saft oder Lutschpastillen direkt in Hals und Rachen. Mittel zum Lutschen enthalten oft zusätzlich Substanzen wie Gummi arabicum oder Hyaluronsäure, die einen Schutzfilm auf den Schleimhäuten bilden. Ätherische Öle wie Eucalyptus oder Menthol nehmen zusätzlich den Reiz. Damit die Mittel im Hals lange wirken, sollten Sie nach der Anwendung etwa eine halbe Stunde lang nicht essen oder trinken. Bei Kindern ist auf die Altersangabe zu achten.
Kinder dürfen das Mittel theoretisch ab sechs Jahren nehmen. Aber achten Sie auf die Dosierung: Die meisten Dextrometorphan-haltigen Hustenmittel sind so hoch dosiert, dass sie erst ab 12 oder 14 Jahren zugelassen sind.
Die Einnahme ist bis zu dreimal täglich vorgesehen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, wenn Sie weitere Medikamente einnehmen müssen. Mit manchen treten Wechselwirkungen auf, sodass ein anderer Hustenstiller für Sie sinnvoller ist.
Der Wirkstoff Dropropizin ist seit Jahrzehnten als Lutschpastille oder Saft auf dem Markt, für Patienten ab zwölf Jahren. Neuerdings gibt es auch den Arzneistoff Levodropropizin zur Selbstmedikation. Er ist als Saft für Kinder ab zwei Jahren zugelassen. Mittel wie diese werden bis zu dreimal täglich genommen und hemmen den Hustenreiz nicht im Gehirn, sondern außerhalb in der Peripherie. Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder allergische Hautreaktionen treten selten auf.
Gut zu wissen
Tritt Husten ohne Erkältungsanzeichen auf, kann eine Lungenerkrankung, Allergie oder die Einnahme eines ACE-Hemmers dahinterstecken. ACE-Hemmer wie Ramipril oder Enalapril sind ausgezeichnete Mittel, um den Blutdruck zu senken. Doch manche Menschen entwickeln unter der Einnahme einen Reizhusten und sollten ein anderes Medikament erhalten.
Reizhusten kann auch entstehen, wenn Magensäure die Speiseröhre emporsteigt. In diesen Fällen ist der Arzt gefragt. Gleiches gilt, wenn Husten, Fieber, blutiger Auswurf, Atemnot oder starke Schmerzen auftreten.
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