Garten praktisch

Zu groß gewordene Sträucher aufasten

Die Astschere unten statt oben ansetzen - dazu rät Gärtnermeisterin Barbara Gerlach, wenn ältere Gehölze zu wuchtig sind. Hier ihre Anleitung.

Mit etwas Gefühl und einer scharfen Schere können Gartenbesitzer aus einem älteren Zierstrauch selbst ein dekoratives, mehrstämmiges Gehölz machen. Das lohnt sich bei Pflanzen, die so groß geworden sind, dass ihre Proportionen nicht mehr zum Standort passen. Gärtnermeisterin Barbara Gerlach aus Rinkerode empfiehlt ihren Kunden bei solchen Sträuchern das Aufasten. Dabei werden untere Seitentriebe abgesägt oder abgeschnitten. Die Hauptäste werden freigelegt und der Kronenansatz nach oben versetzt.

Gärtnermeisterin Barbara Gerlach ermutigt ihre Kunden, ältere Gehölze durch Aufasten im Volumen zu begrenzen. (Bildquelle: Laarmann)

Laub- und Nadelgehölze aufasten

Das Beschneiden von unten funktioniert bei etlichen älteren Laub- und Nadelgehölzen. So lassen sich Kiefern, Eiben oder Muschelzypressen gut aufasten. Auch viele Laubgehölze wie Felsenbirne, Kornelkirsche, Blütenhartriegel, Zaubernuss und Portugiesischer Lorbeer sind dafür geeignet.

Vorher: Die drei älteren Silberkiefern wirken massig. Sie bedrängen andere Pflanzen und nehmen die Sicht. (Bildquelle: Gerlach)

Nachher: Die Proportionen im Beet passen wieder. Die Unterpflanzung wird sichtbar. Licht scheint durch . (Bildquelle: Gerlach)

Zum Aufasten gibt die Gärtnermeisterin folgende Tipps:

  • Im Zweifelsfall einen Gärtner oder eine Gärtnerin fragen, ob und wann Aufasten bei einem Gehölz möglich ist. Magnolien dürfen beispielsweise nur im Sommer ausgelichtet werden.
  • Beim Aufasten mit den bodennahen Seitenästen beginnen. Zwischendurch den Effekt aus der Entfernung anschauen.
  • Die Äste direkt am Stamm abschneiden oder absägen. Bei großen Ästen den Astring intakt lassen.
  • Der Strauch sollte nur von unten, beschnitten werden, nicht von oben. Das wirkt natürlicher. Maximal 30% der Äste entfernen.

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