Aus dem Katalog von Staudengärtnereien kennen Pflanzenliebhaber das große Sortiment an Glockenblumen. Was viele nicht wissen: Einige Arten zählen zu den bei uns heimischen Wildstauden. Mit viel Glück findet man Rundblättrige Glockenblumen im Juni auf sonnigen, mageren Wildwiesen. Deutlich wahrscheinlicher als ein Fund in freier Natur ist aber eine Begegnung im Gartencenter. Denn Wildstauden werden dank des Trends zum naturnahen Gärtnern verstärkt angeboten.
Schönes Insektenfutter
Warum ist es sinnvoll, Wildstauden zu pflanzen? Dafür sprechen mehrere Punkte:
- Wer die Pflanzen im Garten kultiviert, trägt zu ihrem Erhalt und zur biologischen Vielfalt bei.
- Heimische Wildstauden sind für oligolektische Insektenarten unverzichtbar. Das sind Nektar- und Pollenspezialisten, die bestimmte Futterpflanzen benötigen.
- Mit Wildstauden lassen sich dauerhafte, wiesenartige Pflanzungen naturhafter Art gestalten.
- Viele Wildstauden stammen von kargen, sonnigen Standorten. Mit den künftig bei uns zu erwartenden Hitzeperioden und Trockenzeiten kommen sie zurecht.
Passender Standort
Wildstauden für den Verkauf sind in der Gärtnerei herangezogen worden. Oft gibt es verschiedene Sorten, die durch Auslese entstanden sind. Einen Einblick in die Vielfalt der Pflanzen geben die Informationsquellen, die wir im Kasten auf dieser Seite aufführen. Wer es mit der Naturnähe ganz genau nimmt, verwendet nur Wildstauden, die in der Region, zum Beispiel Nordwestdeutschland, gebietsheimisch sind. Für Wildstauden gilt wie für andere Gartenpflanzen: Sie fühlen sich nur an bestimmten Standorten wohl. Man kann sie nicht einfach irgendwohin setzen und erwarten, dass sie dort gedeihen. Hilfreich ist die Frage: Wo kommt die Pflanze in freier Natur vor? Die Antwort lässt erkennen, was die Staude zum Wohlfühlen braucht. Alternativ fragt man in der Gärtnerei oder studiert die Pflanzenbeschreibung im Onlineshop. Beim Einkauf im Gartenbaubetrieb vor Ort geben die Etiketten an den Pflanzen Hinweise für die Standortwahl.
Wildstauden: Infos und Bezugsquellen
Wildstauden wie Akelei, Wiesen-Flockenblume oder Moschus-Malve sind in vielen Gärtnereien und Gartencentern erhältlich. Oft sind die Pflanzen speziell gekennzeichnet. Im Zweifel fragt man beim Fachpersonal nach.
Die Initiative „Tausende Gärten – Tausende Arten“ liefert praktische Anregungen zum naturnahen Gärtnern. Im Downloadbereich gibt es auch Infoblätter über Wildstauden und die Anlage naturnaher Gärten. Stöbern auf der Internetseite lohnt sich!
Eine kompakte, bebilderte Wildstauden-Übersicht bietet der Landesbund für Vogelschutz in Bayern auf seiner Internetseite an. Zu finden ist sie unter dem Suchbegriff „Wildstauden“.
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