Dürre

Wassersäcke für durstige Jungbäume

Vielerorts fallen momentan Bäume auf, die einen grünen Beutel um den Stamm geschnallt haben. Die mobile Tröpfchenbewässerung versorgt die Baumwurzeln mit Wasser.

Junge Bäume müssen in diesen Hitzetagen gegossen werden. Wer schon mal versucht hat, einen Baum mit dem Schlauch zu gießen, der weiß: Das meiste Wasser fließt direkt ab. Nur eine kleine Menge versickert im Bereich der Baumwurzeln, wo es hingehört. Effektiver ist eine Tröpfchenbewässerung, die den Boden langsam befeuchtet und dann tief durchdringt. Aus Amerika stammt ein mobiles Bewässerungskonzept für Bäume, das dieses Prinzip umsetzt: der Treegator. Das ist ein Wassersack aus reißfestem Bändchengewebe, der wie ein Mantel um den Baumstamm gelegt und per Reißverschluss geschlossen wird.

Der Sack wird wie ein Mantel um den Stamm gelegt und von einem Reißverschluss zusammengehalten (Bildquelle: Laarmann)

Über eine kleine Öffnung wird der Sack mit bis zu 60 l Wasser gefüllt und dann so hingestellt, dass sein perforierter Boden genau über dem Wurzelbereich des Baumes steht.

Über einen schmalen Schlitz wird Wasser nachgefüllt. (Bildquelle: Laarmann)

Wassersäcke oder Gießring

Über kleine Löcher gibt der Sack innerhalb von fünf acht Stunden das Wasser an den Boden ab. Der Stamm bleibt komplett trocken. Manche Grünflächenämter haben Wassersäcke in großen Mengen angeschafft, um ihren Bäumen über den Sommer zu helfen, etwa die Stadt Bocholt im Kreis Borken, die aktuell 450 solcher mobilen Wasserspender im Einsatz hat. Auch für interessierte Gartenbesitzer sind die Tropfsäcke im Online-Versandhandel für rund 30 € erhältlich. Es reicht aber auch, aus Erde einen Gießring rund um junge Bäume zu modellieren und diesen ein- bis zweimal wöchentlich mit großzügig Wasser zu füllen.

Ein aus Erde modellierter Gießring hält das Wasser im Wurzelbereich. (Bildquelle: Laarmann)


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