Sobald die starken Nachtfröste vorbei sind, können Gartenfreunde ihre Regentonnen wieder in Betrieb nehmen. Natürlich ist es möglich, die Tonne oder den Sammelbehälter einfach unter das Fallrohr der Dachrinne zu stellen. Eleganter ist es jedoch, einen Regensammler im Fallrohr zu installieren und damit Gießwasser für den Garten abzuzwacken.
So wird Regen „geklaut“
Die einfachste Bauart ist die Regenklappe. Darunter versteht man ein längliches Blech, das dem Radius des Fallrohres angepasst wurde. Ist die Klappe geschlossen, fließt das Wasser ungehindert nach unten. Beim Aufklappen fährt der untere Teil der Klappe in das Fallrohr hinein und leitet das Wasser aus dem Fallrohr heraus, zum Beispiel in eine offene Regentonne.
Ein sogenannter Regendieb ist ein wenig komplexer. Auch er wird in das Fallrohr eingesetzt. Dabei ist der Begriff „Fallrohr“ eigentlich irreführend, denn Regenwasser „fällt“ nicht, sondern läuft an der Innenwand des Rohres spiralförmig nach unten. Dies macht sich der Regensammler mit seiner nach oben offenen doppelten Rohrwandung zunutze. Im Zwischenraum wird das Wasser aufgefangen und über einen Stutzen abgeleitet.
Mit oder ohne Filter?
Moderne Regensammler verfügen über Siebe oder Filter. Je nach Bauart werden herausgefilterte Laubblätter und andere Schmutzteile bis zur Entnahme gesammelt, nach außen abgeschieden oder in die Kanalisation gespült. Das hat unter anderem den Vorteil, dass der angeschlossene Regenbehälter seltener gereinigt werden muss.
Steht das Filtergewebe senkrecht im Rohr, verhindert dies ein Verstopfen. Laub, Moos und Insekten werden von selbst mit einem Teil des Regenwassers in die Kanalisation gespült. Trotzdem sollte der Nutzer das Sieb mindestens einmal im Jahr ausbauen und mit Brause und Bürste vom Biofilm befreien.
Wie viel Regenwasser gesammelt wird, hängt von der Stärke des Regenschauers ab. Karl-Heinz Böse schreibt in seinem Buch „Regenwasser für Garten und Haus“, dass der Filter bei normalen Regenfällen etwa 90 % des anfallenden Wassers in den Speicher leitet. Bei Wolkenbrüchen könne die erfasste Menge jedoch auf 50 % zurückgehen. Der Rest des Wassers fließt durch die Mitte des Rohrs am Filter vorbei direkt weiter in die Kanalisation.
Simpel zu installieren
Regensammler sind einfach nachrüstbar. Sie sind im Baumarkt erhältlich und kosten je nach Ausführung zwischen 25 und 90 €. Sie werden in den für Fallrohre üblichen Durchmessern 76, 80, 87 und 100 mm angeboten. Das Material ist wahlweise Zink, Kupfer, Edelstahl oder Kunststoff. Achtung: Bauteile aus Zink und Kupfer dürfen nicht miteinander verbunden werden, sonst korrodiert Zink.
Zum Einbau des Regensammlers sägt man ein entsprechend langes Stück aus dem Fallrohr heraus, entfernt den scharfen Grat, schiebt die beiden Gehäuseteile des Regensammlers über das Rohr und steckt sie zusammen.
Dabei ist darauf zu achten, dass das Fallrohr vor dem Sammler mindestens 1 m geradlinig und unbeschädigt ist, damit das Wasser nicht verwirbelt wird.
Anschlusshöhe wichtig
In der Regel führt ein Schlauchanschluss vom Regensammler direkt hinüber zur Regentonne. Damit diese nicht überläuft, ist es wichtig, den Regensammler in der richtigen Höhe einzubauen. Weil hier das Prinzip der kommunizierenden Röhren gilt, sollte der Ablauf aus dem Fallrohr auf derselben Höhe sitzen wie der Einlauf in die Regentonne.
Alternativ lässt sich auch mit einem Schwimmer arbeiten, der als Überlaufstopp für die Regentonne dient.
Im Winter darf kein Wasser in das Sammelfass nachfließen, da bei Frost sonst Risse entstehen könnten. Deshalb verfügen einige Regensammler über einen Sommer- und Winterbetrieb. Bei Modellen ohne diese Eigenschaft sollte man die Verbindung vom Regensammler zur Regentonne trennen.
Deckel drauf!
Jeder Topf braucht einen Deckel! Das gilt auch für Regentonnen und -tanks. In erster Linie sorgt der Deckel dafür, dass kein Laub oder Schmutz ins Wasser fällt. Darüber hinaus verhindert er, dass Wasser verdunstet, Algen sich vermehren und Mücken dort ihre Eier ablegen.
Nicht zuletzt stellt ein offener Sammelbehälter immer auch eine Gefahr dar – sowohl für spielende Kinder als auch für durstige Eichhörnchen, Katzen und Jungvögel. Mit seinen glatten Wänden kann er schnell zur Todesfalle werden.
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