Rasenpflege

Vertikutieren: Bitte noch warten

Die Rasenmäher knattern schon wieder. Aber der Vertikutierer darf noch drinnen bleiben. Erst im Mai ist das Gras stark genug für kräftiges Striegeln.

Ein Vertikutierer striegelt den Rasen mit scharfen Messern, um abgestorbene Bestandteile zu entfernen. Grundsätzlich ist das sinnvoll, wenn sich auf dem Rasen eine Schicht aus abgestorbenen Blättern, Trieben und auch Wurzeln befindet. Umgekehrt gilt aber auch: Wenn der Rasen nicht verfilzt ist, muss nicht vertikutiert werden.

Zehn Tage vorher düngen

Vertikutieren ist ein schwerer Eingriff in die Grasnarbe. Er darf erst durchgeführt werden, wenn der Rasen in vollem Wachstum ist. Im Mai ist in der Regel die passende Zeit dafür. Nicht früher! Ein bis zwei Wochen vor dem Vertikutieren sollten Sie den Rasen düngen. Dann hat er genug Kraft, um Beschädigungen an den Pflanzen und Lücken in der Grasnarbe schnell zu reparieren.

Bloß nicht fräsen

Vor dem Vertikutieren mähen Sie den Rasen auf die übliche Schnitthöhe. Danach fahren Sie mit dem Vertikutierer so über den Rasen, dass die Messer nicht in den Boden gelangen. Der Filz darf durchschnitten, der Boden soll nur berührt werden. Ein Vertikutierer ist keine Fräse! Wird die Erde aufgeschnitten, bietet sich ein ideales Saatbeet für Wildkäuter. Deren Samen liegen im Boden und erhalten durch das Mehr an Sauerstoff in der Bodenluft und den kurzen Lichtreiz das Signal zum Keimen. Und das sollte nicht passieren.

Nachsäen ist Pflicht

Durch das Vertikutieren entstehen oft große Lücken im Rasen. Diese müssen unverzüglich mit geeigneten Gräsern gefüllt werden. Nachsäen ist angesagt. Verwenden Sie dafür eine „Regel-Saatgut-Mischung Rasen“, erkennbar an dem Kürzel „RSM“ auf der Packung. Diese Mischungen garantieren eine hohe Qualität. Im Normalfall reicht eine Nachsaatmischung vom Typ RSM 3.2 (Sportrasen-Regeneration). Stark vermooste Bereiche säen Sie mit einer Gebrauchsrasenmischung mit dem entsprechenden Nutzungsziel nach. Sie können aber auch eine Gebrauchsrasen-Mischung verwenden, etwa RSM 2.3 (Gebrauchsrasen-Spielrasen). Bringen Sie je nach Rasenzustand 10 bis 20 g Nachsaat pro Quadratmeter aus.