Naturgarten

So bleibt der schöne Saum (k)ein Traum

Als artenreiche Schnittstellen zwischen zwei Lebensräumen bieten Säume vielen Nützlingen Nahrung und Nistplätze. Eine Gartengestalterin erklärt, worauf bei der Anlage und Pflege zu achten ist.

Frau Völker, Sie planen und ­gestalten Naturgärten. Säume anzulegen ist festes Element Ihrer Arbeit. Doch was sind Säume überhaupt? Und wo passen sie hin?

Mir gefällt folgende Definition sehr gut: „Säume sind Lebensadern der Natur entlang von Äckern, Wäldern, Gewässern, Wegen und auch Mauern und Gebäuden.“ Im Großen sind das Waldränder, Feldraine und Uferböschungen. Rund um den Hof und im Garten geht es eher um kleine Flächen, die durch langlebige Wildblumen zum Blickfang werden: zum Beispiel das Stück vor der Hauswand oder der schmale Streifen neben der Garagen­einfahrt. Wie geschaffen ist auch der vermooste Bereich vor einer Hecke. Da denke ich dann: Das ist genau der richtige Platz für einen Saum!

Das heißt, quasi jeder Standort ist für einen Saum geeignet?

Nicht ganz. Optimal sind Stellen, die sonnig, eher trocken und mager sind. Dort ist die Blütenpracht meist am größten. Es gibt aber auch für eher schattige, feuchte und etwas nährstoffreichere Standorte passende Pflanzengesellschaften. Nur wenn ein Platz mager und gleichzeitig schattig ist, wird ein Saum kaum funktionieren. Schwierig sind auch Stellen, die stark mit Wurzelunkräutern wie Quecke oder Winde belastet sind.

Wie gehe ich vor, wenn ich an meiner Hofeinfahrt oder im Garten einen Saum anlegen möchte?

In der Regel ist die gewünschte Fläche mit Gras bewachsen. Dann reicht...