Das Ende der Rasenmäher-Saison ist in Sicht. Noch ein- bis zweimal den langsam wachsenden Rasen mähen und ein paar Wochen Laub sammeln, dann können die Geräte eingewintert werden. Landmaschinenmechanikermeister Simon Fontaine aus Greven nennt vier Punkte, die dabei zu beachten sind:
- den Kraftstoff winterfest machen,
- das Messer schärfen oder schärfen lassen,
Rasenmäher reinigen und einölen
Feuchtes Gras und nasse Blätter backen regelrecht am Gehäuse des Rasenmähers fest. „Werden diese Schichten zu dick, kann das Gerät den benötigten Luftstrom zum Auswerfen des Mähgutes nicht mehr erzeugen. Es kommt zum Stau im Auswurfschacht“, erklärt Simon Fontaine. Zum Ende der Saison ist die gründliche Reinigung wichtig, um Rost vorzubeugen. Laub und frisches Gras lassen sich mit Druckluft oder auch mit dem Wasserschlauch abspritzen. Etliche Aufsitzmäher haben dazu einen Steckanschluss für den Gartenschlauch. Erdklumpen kratzt man ab. Vor der Winterpause sollte der nassgereinigte Mäher gründlich trocknen. Anschließend ölt man die Metallteile ein. Dazu reicht preiswertes Pflanzenöl aus; Universalöl aus der Sprühflasche, etwa „Ballistol“, ist einfacher auszubringen.
Rasenmähermesser schärfen
Wer fit im Umgang mit dem Winkelschleifer ist, kann das Messer des Mähers selbst schärfen. Dabei ist der vorgegebene Winkel der Schneidkante einzuhalten. Nach dem Schleifen ist zu überprüfen, ob vom Metall an beiden Messerseiten gleichviel abgetragen wurde. Ist das nicht der Fall, dreht sich das Messer ungleichmäßig und schlägt im schlimmsten Fall nach oben oder unten aus. Das nennt man Unwucht. Sie erhöht den Verschleiß von Messerwellen- und Kurbelwellenlagern. Profis kontrollieren den Schliff mit einem Auswuchtgerät. Es geht auch aber ohne. Hier ein paar Tipps dazu:
- Einen Metallstab in einen Schraubstock einspannen und das Messer mit dem Loch in der Mitte frei pendelnd an dem Stab aufhängen.
- Alternativ kann man das Messer an einem langen Nagel aufhängen.
- Pendelt sich das Messer waagerecht aus, ist der Schliff okay. Hängt es schief, muss die tiefer hängende Seite nachgeschliffen werden.
Gefährlich sind Manipulationen des Messers, etwa verschlissene Windflügel durch angeschweißte Metallplatten zu ersetzen. „Das hält nie“, stellt der Profi fest. Seine Begründung: Das Messer besteht aus hochlegiertem Stahl. Beim Schweißen verbrennen Bestandteile der Legierung. Dadurch werden die Ränder der Schweißnaht brüchig. Irgendwann lösen sich die angesetzten Metallteile und fliegen wie „Geschosse“ durch die Luft. Spätestens dann muss ohnehin ein neues Messer her.
Benzinmäher richtig einwintern
Bleibt der Kraftstoff während der Winterpause still im Tank stehen, altern und verhärten einzelne Bestandteile. Sie verstopfen die Vergaserdüsen beim Start im Frühjahr. Vermeiden lässt sich das, indem man der letzten Tankfüllung vor der Winterpause einen Kraftstoffstabilisator beimischt. Die kleinen Flaschen sind im Motorgerätefachhandel erhältlich. Nach dem Einfüllen des stabilisierten Benzins lässt man den Motor noch einmal für ein paar Minuten laufen, damit das Gemisch bis zum Vergaser gelangt. Dann kann der Mäher eingewintert werden. Alternativ füllt man zum Schluss der Saison nur noch wenig Benzin ein und lässt den Mäher so lange laufen, bis der Tank leer ist.
Zündkerzen und Luftfilter
Benzinbetriebene Mäher sollten einmal jährlich gewartet werden. Die beste Zeit dafür ist der Winter. Dann können die Werkstätten ohne Zeitdruck arbeiten. Die Wartung dient dem vorsorgenden Check auf unentdeckte Mängel. Der Mechaniker nennt ein Beispiel: „Wird der Luftfilter nicht regelmäßig gereinigt, verstopft er irgendwann. Dann saugt der Motor statt Luft irgendwann Öl an. Das gibt einen Totalschaden.“
„Knickerig“ zeigen sich manche Kunden bei den Zündkerzen. „Die sind noch gut, bloß nicht austauschen“, hört Fontaine dann. Leider stimmt das nicht immer. „Eine Zündkerze besitzt eine gebogene Elektrode, die im Betrieb stark erhitzt wird und verschleißt. Ist die Verschleißgrenze erreicht, gibt die Elektrode nach und fällt in den Motor“, so der Profi. Das lässt sich durch regelmäßiges Austauschen der Zündkerzen vermeiden.
Update für den Rasenroboter
Vor der Winterpause sollten Rasenroboter frische Mähklingen erhalten; insgesamt brauchen sie drei- bis viermal pro Saison Ersatzmesser. Wer zu lange mit dem Austausch wartet, riskiert splissige, braune Schnittkanten beim Gras und herumfliegende Klingen, wenn das verschlissene Metall zerspringt. Bei der jährlichen Wartung durch eine Fachfirma wird die Spannungsaufnahme der Geräte ausgelesen. Sie gibt Hinweise auf den Motorzustand. Bei manchen Modellen werden auch die Sensoren auf Funktionstüchtigkeit geprüft und Udates für die Elektronik aufgespielt.