Trends im Gartenbau

Pflanzenmesse in Essen: Gärtner schwenken auf Öko um

Weniger Plastik, weniger chemischen Pflanzenschutz, mehr bienenfreundliche und klimafeste Pflanzen: Solche Themen dominieren die Internationale Pflanzenmesse (IPM) in Essen.

Grün, gesund, genießbar: Das ist die Idealpflanze für den modernen Gartenkunden. Entsprechend viel gibt es auf der Weltmesse des Pflanzenbaus zu naschen: Erdbeeren am Spalier, Naschpaprika, Maulbeeren und sogar die Wasabiwurzel soll für hiesige Böden anbautauglich sein. Naschgemüse und –obst aus dem eigenen Garten, von der Terrasse oder vom Balkon ist weiterhin ein Umsatzbringer in Gärtnereien und Gartencentern. Der Trend geht zu gelingsicheren Sorten, die mit wenig Aufwand anzubauen sind. Balkonkastentaugliche Kürbissorten sind ebenso im Angebot wie Pflanztöpfe mit mehreren Grillkräutersorten oder dreierlei Erdbeersorten für eine lange Ernte.

Die Internationale Pflanzenmesse (IPM) gibt weltweit die Trends im Bereich Baumschulen, Zierpflanzen und Blumen sowie Floristik vor. 1500 Aussteller aus 45 Ländern bevölkern noch bis Freitag, den 25. Januar, die Messehallen in Essen. Erwartet werden 60000 Messebesucher aus aller Welt. Seit mehr als 30 Jahren ist die Messe in Essen zu Hause. Damit unterstreicht Nordrhein-Westfalen seine Bedeutung als wichtiger Gartenbau-Standort. Aktuell produzieren hier rund 3300 Betriebe Gartenbauerzeugnisse auf einer Fläche von 36550 ha. Im Kreis Kleve gibt es die meisten Gartenbaubetriebe, nämlich rund 550. Die größten Anbauflächen liegen in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln.

Insektenfreundliche Pflanzen

Medienberichte über weltweites Insektensterben lassen die Nachfrage nach insektenfreundlichen Pflanzen regelrecht explodieren. Ob Blumenzwiebeln, Ziersträucher oder Bäume: Alles, was reich an Nektar und Pollen ist, wird entsprechend vermarktet. Bei den Rosenzüchtern sind die offen blühenden Rosen, die jahrzehntelang als Mauerblümchen galten, inzwischen beinahe ausverkauft.

Garten- und Landschaftsplaner interessieren sich für klimafeste Pflanzen, die lange Hitze- und Trockenperioden ebenso aushalten wie Stürme und Dauerregen. Dazu zählen beispielsweise Kornelkirsche und Felsenbirne, die inzwischen auch als Hochstamme die Straßen und Alleen begrünen.

Plastik muss weg

Eine umweltschonendere Produktionsweise als bisher ist für die meisten Gartenbaubetriebe ein Thema. Ansätze dazu gibt es reichlich:

  • Gärtner versuchen durch Wasserkreisläufe mit Regenwasserspeichern und Gießwasserrückgewinnung und durch effektive Produktionstechniken weniger Wasser im Treibhaus und auf den Feldern zu verbrauchen
  • Da immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, suchen Züchter nach gesunden Sorten. Gärtner setzen auf Stärkungsmittel, bessere Anbaumethoden und Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung.
  • Seit Jahren wird an Alternativen zum Torf geforscht. Er wird zunehmend durch andere Substrate ersetzt.
  • Mit biologisch abbaubaren oder wiederverwertbaren Pflanztöpfen und Verpackungsmaterialien und verrottenden Pflanzenetiketten versucht die Branche, der „Plastikschlacht“ in den Gewächshäusern entgegen zu wirken.

Diese Bildergalerie zeigt eine Auswahl der Messe-Neuheiten: