Gartentipps für den Februar

Pflanzen von Schneelast befreien

So schön eine dicke Schneedecke auch aussieht – Pflanzen leiden unter der schweren Last. Drinnen wird es Zeit, das erste Gemüse zu säen.

Schnee verwandelt die ­Landschaft in ein Winter-Wunderland. Die Pflanzen scheinen unter der Schneedecke in ­einen Winterschlaf zu fallen. Während eine dünne Schneedecke die Pflanzen optimal schützt, ist eine dicke Schneeschicht eine brutal schwere Last. Pflanzen brechen auseinander oder Äste brechen komplett ab. Sehr anfällig dafür sind säulenförmige, wintergrüne Pflanzen. Sobald sich Äste oder Triebe zu stark verbiegen, sollte der Schnee vorsichtig abgeschüttelt werden. Dabei gilt es, möglichst behutsam vorzugehen, damit die Pflanzen nicht durch das Schütteln beschädigt werden. Bruchempfindlich sind auch die Blätter der Winterkohlarten. Sie sollten daher regelmäßig von der weißen Pracht befreit werden.

Schuhabdrücke im Schnee lassen die Gräser darunter ersticken. (Bildquelle: Laumann)

Rasenflächen sollten bei Frost und Schneefall wenn möglich nicht betreten werden. Denn die Grashalme sind gefroren und brechen ab. Durch Schuhabdrücke wird der Schnee verdichtet. Dieser taut nicht zeitnah auf und lässt die Gräser darunter ersticken und absterben. Hässliche Flecken auf der Rasen fläche sind die Folge.

Ausgefallene Weiden vermehren

Wer mit Interesse umherschaut, entdeckt bei den Gehölzen ausgefallene Wuchsformen und Rindenfarben. Bei Weiden spielt die Natur besonders gerne mit den Astformen. Verbänderungen gehören zu den auffälligsten Wuchsformen. Der Fachbegriff „Fasciation“ leitet sich vom lateinischen Wort „fascis“ (Bündel) ab. Vermutlich sind Bakterien, Viren, Pilze oder auch Strahlung oder Chemikalien der Auslöser. Solche Gehölze lassen sich prima durch Steckhölzer vermehren. Das sind 15 bis 20 cm ­lange Triebstücke, geschnitten von einjährigen Ästen im unbelaubten Zustand. Sie werden zu 2/3 in Erde gesteckt und feucht gehalten. Um gut zu wurzeln, benötigen sie einen hellen und frostfreien Platz. Auch die Zickzack- oder Korkenzieher-Weide lässt sich so vervielfältigen. Weidenstämmchen und Hängeweidenkätzchen werden allerdings veredelt.

Verbänderungen wie an dieser Weide sehen besonders dekorativ aus. (Bildquelle: Laumann)

Gemüsezwiebeln aussäen

Wer große Gemüsezwiebeln ernten möchte, der sollte sie jetzt aussäen. Da sie sich schlecht vereinzeln ­(pikieren) lassen, werden sie am besten direkt in etwa 10 cm hohe Töpfe gesät. Eine optimale Keimung erfolgt bei 20 bis 25 °C und gleichmäßiger Feuchtigkeit in Anzuchterde. Nach 3 bis 4 Wochen werden sie bis zur Auspflanzung im Mai bei 18 bis 20 °C weiterkultiviert.

Heidelbeeren schneiden, Schnittlauch aufwecken

Heidelbeeren blühen bevorzugt am einjährigen Holz. Damit Heidelbeerpflanzen vital bleiben und gute, schmackhafte Beeren produzieren, sollten sie regelmäßig behutsam ­geschnitten werden. Dabei werden abgetragene Ruten und quer wachsende Triebe entfernt. Ohne Schnitt werden die Beeren von Jahr zu Jahr kleiner und die Pflanze vergreist.

Solange es nicht gefroren hat, lassen sich kleine Horste (etwa 10 cm Durchmesser) vom Schnittlauch aus dem Beet nehmen und topfen. Zum Antreiben ins Warme stellen und mit Wasser versorgen. Etwas Flüssigdünger lässt die Halme wachsen, sodass sie sich zeitnah ernten lassen. Im Frühjahr können sie wieder ins Beet gepflanzt werden.

Artischockenblätter für Tee

Artischocken lassen sich jetzt im Warmen aussäen. (Bildquelle: Laumann)

Artischockenknospen sind als Delikatesse beliebt, weniger bekannt ist die Verwendung der Blätter als Verdauungstee. Wer Artischocken im eigenen Garten kultivieren möchte, der sollte sie jetzt im Warmen aussäen und nach den Eisheiligen nach Draußen pflanzen. Planen Sie einen guten Quadratmeter Platz für die „Distel, die man essen kann“ ein. Ihre Blüte ist zudem ein toller Insekten­magnet.

Nur bei eisiger Kälte einpacken

Wer empfindliche Pflanzen mit Flies vor Kälte schützen möchte, der sollte erst bei anhaltendem Dauerfrost zur Tat schreiten. Bei milden Temperaturen ist eine Fliesabdeckung unnötig und eher kontraproduktiv, da sich Pilzerkrankungen und Schädlinge darunter wunderbar entwickeln können. Besonders bei mildem Regenwetter sollten die Pflanzen frei sein, damit sie schnell abtrocknen können.