Schlauer gärtnern
Mulchen hält den Boden frisch
Weniger gießen, weniger jäten, vitale Pflanzen: Das gelingt, wenn die Erde im Garten stets bedeckt ist. Im Sommer gibt es dafür reichlich Material.
Bis Johanni (24. Juni) darf noch Rhabarber geerntet werden. Nach den Niederschlägen im Frühjahr ist das Fruchtgemüse vielerorts üppig wie selten. Die Blätter sind riesig. Und: Sie sind viel zu schade um Wegwerfen! Das Rhabarberlaub ist ideal zum Mulchen offener Beetflächen. Mulchen bedeutet: den Boden mit nicht verrotteten, organischen Materialien bedecken. Damit ahmen Gartenbesitzer die Natur nach. An Wegrändern, in Wiesen oder Wäldern ist um diese Jahreszeit jedes Fleckchen Erde bewachsen oder von Pflanzenlaub und anderem organischem Material bedeckt. Das Laub beschirmt den Boden – er trocknet nicht so schnell aus. Bei Regenfällen mindert es den Aufprall des Wassers – die Erde verschlämmt nicht so leicht.
Nahrung für Bodenorganismen
Ein lebendiger Boden mit gutem Humusaufbau ist die beste Grundlage für vitale Pflanzen. Wichtig dafür ist, den Bodenorganismen organische Masse anzubieten, die sie verarbeiten können. So entsteht eine lockere, feinkrümelige Bodenstruktur. Außerdem setzen die Bodenorganismen aus organischen Mulchmaterialien zusätzlich Nährstoffe frei.
Mulchen in dünnen Schichten
- jegliche Arten von Gemüseblättern,
- Laub von Beinwellpflanzen und nicht blühenden Brennnesseln
- Rasenschnitt als dünne Schicht
- Stroh als feine Schicht,
- Rinden- und Holzhäcksel als feine Schicht.
Wichtig: Wer mit Stroh oder Holzhäckseln mulchen möchte, sollte vorab eine Stickstoffdüngung der Pflanzen im Beet vornehmen. Denn um diese Mulchmaterialien zu verarbeiten, benötigen die Bodenorganismen Stickstoff aus dem Boden. In gemulchten Beeten jätet man nicht. Aufkommendes Unkraut wird gezupft.
Mulch und Schnecken
Leider lockt eine pflanzliche Mulchdecke Schnecken an und bietet ihnen Unterschlupf. Gemulchte Beete sollten daher von einem Schneckenzaun geschützt werden, wenn man weiß, dass Schnecken regelmäßig zu Gast sind.