Offene Gartenpforte
Mittsommer im Münsterland
Die kürzeste Nacht des Jahres feiern nicht nur die Schweden. Auch Christina und Daniel Schnelting aus Velen laden in ihren besonderen Garten ein.
Schwedische Feierkultur trifft Gartenritual aus England. So multikulturell geht es bei Gartenbesitzern im Münsterland zu. Sie verbinden die englische Tradition der offenen Gärten mit einem Fest zu Sommersonnenwende um den 24. Juni herum. Christina und Daniel Schnelting haben im vergangenen Jahr erstmals ein Mittsommerfest mit offener Gartenpforte ausgerichtet und bieten es auch in der kommenden Woche wieder an. Zu dieser Zeit präsentieren sich die Staudenpflanzungen und die Blumenwiese in ihrem 3000 m2 großen Garten in Velen, Kreis Borken, in üppigem Wachstum. Landschaftsarchitektin Christina Schnelting hat rund um das 1911 erbaute Haus Beete im naturnahen Stil angelegt.
Die meisten Besucher staunen über die beiden geradlinigen Staudenbeete im Zentrum des Gartens. Darin reihen sich auf 50 m Länge und 6 m Breite Stauden und imposante Gräser in harmonischen Gruppen aneinander. Im Juni blühen Stauden wie das Brandkraut in Gelb und Ziersalbei in Blau; die Gräser präsentieren sich üppig. Besucher können über einen 45 m langen Steg aus Lärchenholz durch die Pflanzung gehen.
Zu Mittsommer wird ein Imkerwagen zum Gastro-Stand hergerichtet. Hinzu kommen Stände von Freunden und Bekannten mit kreativen Angeboten und handwerklichen Produkten. Einblicke in den Garten und Ideen für ein Mittsommerfest geben unsere Fotos.
Hereinspaziert am 24. Juni
Zur Mittsommernacht am 24. Juni öffnet Familie Schnelting ihren Garten ab 18 Uhr für Besucher. Ein Tag der offenen Gartenpforte ist für den 14. August von 11 bis 18 Uhr angesetzt. Die Adresse: Heidener Landweg 31, 46342 Velen.
Wendezeit im Juni
Auch hierzulande gibt es eine Fest-Tradition zur Zeit der Sommersonnenwende. Am 24. Juni steht das Johannesfest an, kurz Johanni genannt. Es ist bei den Katholiken der Gedenktag Johannes’ des Täufers, eines populären Namenspatrons. Dass am 24. Juni vielerorts Johannisfeuer angezündet wurden, sehen Brauchtumsforscher als eine Umdeutung einstmals heidnischer Rituale zur Sommersonnenwende.
Die Natur steht zu dieser Zeit zwar in vollem Saft, aber es gibt auch erste Abschiede: Die Erntesaison für Spargel geht zu Ende, und auch der Rhabarber bleibt ab Johanni im Garten. Auf neues Wachstum spielt der Ausdruck „Johannistrieb“ bei den Gärtnern an. Gemeint ist damit ein zweiter Wachstumsschub von Gehölzen etwa ab der dritten Juniwoche. Typisch ist das für Eichen, Birken, Weiß- und Rotbuchen, Ahornarten und auch für einige Koniferen.
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