Gartenplanung

Mit VR-Brille durch den Traumgarten

Gartenplanung mit Erlebnisfaktor: Das bieten moderne Sehgeräte. Sie sollen die Skizzen des Gartenplaners dreidimensional darstellen und die Vorstellungskraft stärken. Wir haben es ausprobiert.

Ich stehe auf einer Terrasse. Mein Blick fällt auf zwei Personen, die mir gegenüber auf hell gepolsterten Gartenmöbeln sitzen. Rechts von mir höre ich ein Wasserspiel plätschern. Nach kurzer Orientierung erkenne ich in der Ferne ein Haus. Es dauert einen Moment, bis ich begreife, dass das mein Garten ist, den ich durch die Brille sehe. Alles ist neu. Meine Augen bleiben am Balkon im ersten Stock hängen. Wie sieht der Garten von dort aus betrachtet wohl aus? Neugierig laufe ich mithilfe des Controllers los. Gerade möchte ich den Sommerflieder aus der Nähe betrachten, da holt mich die Stimme des Gartenplaners zurück in die Realität. Fast hätte ich vergessen, dass ich nicht wirklich in meinem Traumgarten, sondern in seinem Planungsbüro stehe.

360-Grad-Umschau – Wie geht das?

Virtual Reality (VR) funktioniert auch im Garten – das habe ich gerade gemerkt. Die Brillen, mit denen Gartenplaner ihre Überlegungen präsentieren, sind mit speziellen Linsen ausgestattet. Diese sorgen dafür, dass ihr Träger die Welt um sich herum dreidimensional wahrnimmt. Die Computersimulation vermittelt ihm das Gefühl, selbst im neu geplanten Garten zu stehen. Mithilfe eines Controllers kann er frei über das Grundstück navigieren. Ein in die Brille integriertes Head-Tracking-System, das auf Kopfbewegungen reagiert, ermöglicht ihm sich im Garten umzusehen. So kann er selbst entscheiden, in welchen Bereichen er genauer hinsehen möchte.

Nutzen bei der Gartenplanung

Die Firma Winterhalter Garten- und Landschaftsbau aus Schöppingen im Kreis Borken setzt diese Technik seit Herbst 2017 ein. Auf Wunsch des Kunden erstellen die Gartenplaner eine 3-D-Visualisierung seiner neuen Grünanlage. „Die VR-Brille gibt uns mehr Sicherheit in der Beratung. Der Kunde kann seine Vorstellungen äußern und wir zeigen ihm virtuell auf, welche Möglichkeiten wir bei der Umsetzung haben“, sagt Gregor Winterhalter, Chef des Unternehmens.

Auch der Kunde habe dadurch mehr Gewissheit, dass seine Wünsche genau so umgesetzt werden, wie er es möchte. Bei der Präsentation navigiert er mit dem Controller durch den Garten. Die Anwesenden können auf einem Bildschirm verfolgen, was er durch die Brille sieht und wo im Garten er sich befindet. Dies vereinfacht die Kommunikation zwischen Experten und Laien. „Für uns dient die Brille als Sprache, um mit unseren Kunden über das Gleiche zu sprechen“, sagt Thomas Lösing. Der Techniker ist im Unternehmen für die Planung der Gärten zuständig.

In Zukunft soll es mithilfe der „erweiterten Realität“ möglich sein, das Vorher-Nachher-Erlebnis vor Ort beim Kunden im Garten zu präsentieren. Dabei sitzt er zum Beispiel auf seiner Terrasse, blickt durch die Brille ins Grün und sieht, wie es dort in Zukunft aussehen könnte.

Auch als Video

Wie ein 3-D-Gang durch den Garten aussieht, veranschaulicht die 360-Grad-Panorama-Tour durch die Herrenhäuser Gärten in Hannover. Den Link dazu finden Sie hier.

Den kompletten Beitrag und wie die Gartenplanung mit VR-Brille abläuft, lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Ausgabe 23 vom 7. Juni 2018.