Tipps zur Pflanzung und Pflege

Minzen brauchen Grenzen

Pflanztöpfchen kaufen und den Neuling zu Hause ins Beet setzen? Das ist bei Minzen keine gute Idee. Wir zeigen, wie es besser geht und welche Frühjahrskur der Minze gut tut.

Ob Tee oder Cocktail, Aromawasser oder Deko fürs Desser: Minze ist vielseitig zu verwenden. Das Kraut gedeiht fast überall stellt geringe Pflegeansprüche. Nur eines darf man nicht unterschätzen: seine Wuchskraft. Minzen bleiben nicht an den Plätzen, die man ihnen zuweist. Sie betreiben unterirdische Landgewinnung. Die Wurzelausläufer sind längst woanders angekommen, ehe man dies oben im Beet sieht. Daher gehören Minzen in Pflanztöpfe. Zwei Varianten sind möglich:

  • Die Minze in einen Pflanztopf aus Ton setzen, der mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Pflanze. Den Topf auf die Terrasse stellen oder ins Beet setzen, etwa auf einen Abschnitt vom Baumstamm, sodass er etwas erhöht steht.
  • Von einem möglichst hohen Pflanztopf aus Kunststoff den Boden abschneiden, den Topf ins Beet einlassen und die Minze hineinpflanzen. Dabei dient die Topfwand als Wurzelsperre.

Auch im Halbschatten

Anders als viele andere Kräuter gedeihen Minzen gut im Halbschatten. Sie vertragen aber auch einen Sonnenplatz. Der Boden sollte nicht zu mager sein. Außerdem brauchen Minzen regelmäßig Wasser, um ihre vielen, weichen Blätter zu versorgen. Nach zwei bis drei Jahren benötigen Minzen frische Erde, um wuchskräftig zu bleiben. Am besten klappt das Verjüngen im Frühjahr, wenn sich die ersten grünen Blätter zeigen (siehe Bildergalerie).

Die Frühjahrskur: Pflanzen teilen und in frische Erde setzen

Tee wie in Marokko

Die Gattung der Minzen (Mentha) umfasst viele Arten und noch mehr Neuzüchtungen. Nicht alle Angebote mit wohlklingendem Namen schmecken gut. Wer in der Gärtnerei vor verschiedenen Sorten steht, sollte an den Pflänzchen schnuppern oder vorsichtig ein Blatt mit den Fingern reiben, um einen Eindruck vom Aroma zu bekommen.

Hier einige der wichtigsten Minzarten für den Garten:

  • Pfefferminze (Mentha x piperita) – Aufgrund des hohen Mentholgehaltes der Pflanze pfeffrig-scharf. Daher ist der Echte Pfefferminztee nicht zum Trinken auf Dauer geeignet und für Kinder nur begrenzt zu empfehlen.

  • Ähren-Minzen (Mentha-spiccata-Sorten) – Sie haben ährenförmige Blüten und sind in milden Wintern ganzjährig grün. Die Pflanzen enthalten kein Menthol und sind gut bekömmlich. Ihr frisches Aroma erinnert an Spearmint-Kaugummi erinnert. Zu diesen Minzen zählt die Marokkanische Minze, die hervorragend als Tee schmeckt und sich für Cocktails wie Hugo eignet.

  • Aroma-Minzen – Die kaum zu überblickende Vielfalt der anderen Arten und Sorten lässt sich nach Düften unterscheiden. Bekannt ist vielen die Mojitominze (Mentha species ‘Nemorosa’). Beliebt sind auch Schoko-, Orangen- und Zitronen-Minzen. Ob der Pflanzenname stets der tatsächlichen Duftrichtung entspricht, empfindet jeder Mensch anders.