Giersch, Quecke, Schaumkraut

Mildes Wetter lässt Wildkraut sprießen

Jetzt wird es höchste Zeit für die Beetkontrolle. Wo unerwünschte Pflanzen wuchern, sollten Gartenbesitzer frühzeitig eingreifen.

Wildkräuter gelangen meist als Samen mit dem Wind oder über Vogelkot in die Beete. Oder sie breiten sich durch Wurzelausläufer in den Pflanzungen aus. Ein kleines Wurzelstückchen in einer geschenkten Staude reicht dazu aus. Im Frühjahr ist die passende Zeit, um die Beete auf solche Zuzügler zu kontrollieren und unerwünschte Pflanzen zu entfernen.

Vor der Blüte jäten

Etliche Kräuter, die sich durch Samen vermehren, sind schon ausgetrieben. Die Pflanzen sollten gejätet werden, bevor sie blühen. Ein Beispiel dafür ist das „Behaarte Schaumkraut“.

Kommt Behaartes Schaumkraut zur Blüte und bildet Samen, steigert sich sein Ausbreitungspotenzial. Es sollte vorher gejätet werden. (Bildquelle: Laarmann)

Es breitet sich durch Aussaat im Garten aus und bildet lauter grüne Rosetten. Diese sind allerdings zierlich und verdrängen andere Pflanzen nicht. Lästig kann die Pflanze dennoch werden, wenn aus einzelnen grünen Schöpfen binnen weniger Wochen kompakte Wildwuchsmatten werden. Weitere typische Samenunkräuter im Garten sind: Breitblättriger Wegerich, Stinkender Storchschnabel, Ackergauchheil, Hirtentäschel, Gartenwolfsmilch, Wilde Möhre und Greiskraut.

Böse Wurzelwucherer

In einer anderen Liga spielen die Wildkräuter, die sich nicht nur durch Samen, sondern vor allem durch Wurzeln vermehren. Dazu zählen vor allem Giersch, Quecke, Ackerschachtelhalm, Ackerwinde und Huflattich. Sie können komplette Beete unterwandern. Dabei durchdringen sie das Wurzelgeflecht von Zierpflanzen und überwuchern Schwachwüchsiges. Beim Ackerschachtelhalm raten Experten, alle 14 Tage die Grünmasse des Unkrauts abzupflücken. Die Pflanze kann dann keine Photosynthese mehr betreiben. Allerdings dauert das Aushungern unter Umständen einige Jahre.

Was gegen Giersch hilft

Die unterirdischen Wurzelausläufer von Wildkräutern aus dem Gartenboden zu entfernen, ist echte Fleißarbeit.

Das bringt Ärger! Werden die hellen Rhizome von Wurzel­unkräutern wie Giersch, Quecke oder Ackerwinde im Boden verteilt, sprießen die Pflanzen wie wild. (Bildquelle: Kerstin)

Die Wurzeln werden am besten mit einer Grabegabel ausgehoben. Wer dabei den Spaten einsetzt, sticht Wurzeln ab, sodass Reste im Boden bleiben und weiterwachsen. Sind die Gierschwurzeln bereits mit Gehölzen und Stauden verbandelt, ist der Kampf im Grunde verloren.

Giersch unterdrücken

Sind größere Flächen mit Wurzelunkräutern wie Giersch durchwachsen, empfiehlt es sich, den Boden mit einer Wurzelschichtfolie abzudecken. Sie lässt sich unter einer Schicht Rindenmulch kaschieren. So eine Gierschfläche lässt man mindestens ein Jahr liegen, am besten wären sogar zwei Jahre. Der Giersch wird ausgehungert, da er ohne Licht keine Photosynthese mehr machen kann. Wichtig ist, die Folie an den Randbereichen etwas großzügiger auszubringen. Die Folienränder sollte man regelmäßig kontrollieren. Denn die Wurzeln orientieren sich zum Licht. Eine weitere Maßnahme zum Eindämmen von Wurzelunkräutern ist das Auspflanzen von schnell wachsenden Stauden, die höher werden als der Giersch. Sie nehmen dem Wildkraut durch ihr schnelles Wachstum das Licht. Beispiele für solche Stauden sind: Storchschnabelarten wie Geranium endressii, die Storchschnabelsorten Geranium macrorrhizum ‘Ingwersen’ und ‘Spessart’, die wuchsfreudige Elfenblu­me (Epimedium x perralchicum) ‘Frohnleiten’,

Dicht gepflanzte, wüchsige Bodendeckerstauden, hier die Elfenblume, können Giersch überwachsen. (Bildquelle: Laarmann)

Taglilien, großlaubige Funkien von mindestens 50 cm Höhe. Die Stauden sollten bereits größer sein und nicht aus winzigen Pflanztöpfchen stammen. Man pflanzt sie dicht nebeneinander.

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